Bergleute sind bestens auf den Winter vorbereitet.
Jänschwalde (trz). Respekt haben die Lausitzer Bergleute vor dem Winter, aber keine Angst. Denn die Kumpels sind bestens für die kalte Jahreszeit gerüstet. Seit dem Herbst laufen die Vorbereitungen, damit Kohleförderung und Transport auch bei strengen Minustemperaturen reibungslos funktionieren.
„Wenn im August die Rosen blühen, beginnt der Bergmann an den Winter zu denken“, lautet eine alte Redewendung. Tatsächlich werden bei der LEAG im vierten Quartal zahlreiche Vorkehrungen getroffen. „So gibt es Schulungen für die Belegschaft. Zudem erfolgt die Komplettierung der Schutzausrüstung“, erläutert Rainer Geisler, Leiter Produktion im Tagebau Jänschwalde. Der technische Service kümmere sich um die Geräte in der Grube. Diese sind mit Sole-Anlagen bestückt. Die Salzlösungen sollen Einfrierungen verhindern. Darüber hinaus erfolge die Kontrolle der Heizungen. Außerdem gelte es, sogenannte Abstreichersysteme zu überprüfen. Diese haben die Aufgabe zu verhindern, dass Material aufgrund des Frostes an den Geräten anbäckt. „Wir haben auch eine Vereinbarung mit unseren Kraftwerkern und Eisenbahnern, was im Fall X zu tun ist“, weiß Rainer Geisler. Und nicht zuletzt halte die LEAG genügend Schippen, Spaten und selbst Presslufthämmer bereit. „Väterchen Frost“ kann also kommen.
In den vergangenen vier Wintern hielten sich Kälte und Schnee weitgehend zurück. Doch es kann durchaus auch anders kommen. „Deshalb verfolgen wir tagtäglich den Wetterbericht“, erklärt Thomas Buckatz, LEAG-Fachingenieur Produktion.
Bei leichten Minusgraden liefen die Arbeiten ganz normal weiter. Ab ca. minus 15 Grad werde es kritisch. Der Grund: Dann gefriert der Boden extrem. In der Grube werde in solchen Fällen mittels Bodenmeißeln gearbeitet, die das Material regelrecht aufreißen.
Das Hauptanliegen der Kumpels ist natürlich auch im Winter, die Energieversorgung zu jeder Zeit stabil zu halten. Tag für Tag werden um die 32 000 Tonnen Kohle aus dem Tagebau Jänschwalde ins benachbarte Kraftwerk transportiert. Das Kraftwerk besitze eine Bunkerkapazität von maximal 80 000 Tonnen. Diese Menge reiche im Schnitt zwei Tage, um alle Abnehmer zu befriedigen. Im Falle von Störungen gelte es daher, unverzüglich zu handeln. Dafür ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. „Und darauf warten wir nicht, bis der Frost erst da ist“, stellt Rainer Geisler klar. „Denn wir lassen die Region nicht im Stich.“
Schreibe einen Kommentar