Landtag beschäftigt sich mit dem Sofortprogramm / Masterplan weiter gefordert:
Region (mk). Mit einer ersten Bilanz zu den Sofortmaßnahmen gegen die braune Spree beschäftigte sich der Umweltausschuss des Brandenburger Landtages. Neben Dr. Klaus Freytag vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe waren auch der Naturschutzverband Brandenburg und das Aktionsbündnis Klare Spree zum Ausschuss eingeladen. Wie der Landtagsabgeordnete Benjamin Raschke von der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen erklärt, herrschte Einigkeit darüber, dass erste Maßnahmen auch Erfolg zeigen. Kritisiert wurde die mangelnde Personalausstattung der zuständigen Behörden. Hier wurde Nachbesserung bei der nächsten Haushaltsdiskussion gefordert. Der schwierigste Teil der künftigen Maßnahmen, schätzt der Grünen-Politiker ein, ist die Quellenbehandlung in Sachsen. Hier können Erfolge mit vielen kleinen Maßnahmen und auch nur durch Mithilfe der BTU in Cottbus und der TU in Dresden erzielt werden. „Bei der Quellenbehandlung müssen wir Druck machen“, sagt Benjamin Raschke. Zudem fordert er einen Masterplan. Das sieht auch der CDU-Landtagsabgeordnete Raik Nowka aus Spremberg so. „Jetzt ist es an der Zeit, das Sofortprogramm zu einem langfristigen Masterplan fortzuschreiben, der genaue Ziele für die nächsten Jahre und Jahrzehnte festlegt“, erklärt er. Zudem wünscht auch er eine gute finanzielle Ausstattung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft. Im Ausschuss waren sich die Mitglieder auch darüber einig, sich künftig regelmäßig zu diesem Thema zu treffen.
Am 27. November wollen sich die Ausschussmitglieder am Altdöberner See über die Bedenken der örtlichen Bürgerinitiative informieren. Diese wehrt sich gegen eine Einspülung von Eisenhydroxid in den See.
Zur Sulfatbelastung teilt Ingolf Arnold, Leiter Geotechnik bei Vattenfall Europe Mining, diese Woche mit: „Ein gemeinsam mit den sächsischen und brandenburgischen Behörden erarbeitetes Sulfatprognosemodell für die Spree bis zum Jahr 2052 weist keinen weiteren Anstieg der Sulfat-Konzentrationen in den nächsten Jahren über das derzeitige Niveau auf. Bereits seit dem Jahr 2005 arbeitet Vattenfall an der Beherrschung bergbaubedingter Stoffbelastungen in den Fließgewässern Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße. „Mit den bereits umgesetzten Maßnahmen, wie der neuen Grubenwasserbehandlungsanlage im Tagebau Welzow-Süd, und den in den nächsten Jahren folgenden Maßnahmen werden wir unsere Sulfat-Einträge gegenüber dem Jahr 2014 um bis zu 30 Prozent reduzieren können“.
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