Gas-Kraftwerke in Schwarze Pumpe und Jänschwalde geplant / Anbindung von Jänschwalde ungewiss / Steigt Blackoutgefahr?
Region (FH/MB). Mit den Planungen für den Bau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes im Industriepark Schwarze Pumpe, welches auch wasserstofffähig sein soll, setzt der Energiekonzern LEAG den anvisierten Kohleausstieg und die Transformation des Kraftwerkparks unter angestrebter Versorgungssicherheit um. Auf der Industriefläche der ehemaligen Kokerei im südlichen Teil des Industrieparks könnte ab dem kommenden Jahr ein 870 MW Gaskraftwerk entstehen, das bereit wäre, schrittweise auf den Energieträger Wasserstoff umgestellt zu werden. Grundlegende technische und infrastrukturelle Voraussetzungen, wie der Anschluss an das Gasnetz oder die Anbindung an das 380 Kilovolt Höchstspannungsnetz des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz sowie die Berücksichtigung des Standorts im deutschen Wasserstoffkernnetz bieten optimale Ausgangsbedingungen zur Umsetzung der Planungen.Seit Februar diesen Jahres hat LEAG mit bauvorbereitenden Arbeiten auf der potentiellen Baufläche, die sich im Eigentum der LEAG befindet, begonnen. Bis zum Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Voraussetzung für die geplante Errichtung des H2-ready Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes ab dem Jahr 2025, sind, neben der Genehmigung, dringend erwartete politische Festlegungen zum künftigen Kraftwerksauschreibungsdesign. Bei einer Planungs- und Bauzeit von etwa sechs Jahren könnte die Anlage nach LEAG-Planungen noch vor 2030 ans Netz gehen. Auch in Jänschwalde will LEAG ein Gaskraftwerk bauen, dass perspektivisch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Aktuell läuft dazu das Genehmigungsverfahren. Allerdings fehlt für das Vorhaben noch die nötige Pipeline. Bisherige Pläne sehen eine Leitung aus Richtung Eisenhüttenstadt vor. Bereits in vier Jahren soll das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde vom Netz genommen werden, das erste in ganz Deutschland nach dem Kohleausstiegsgesetz. Die regionale Versorgungssicherheit in den Jahren ohne Kraftwerksbetrieb scheint derzeit genauso offen, wie ein Wiederaufbau des regionalen Übertragungsnetzes nach einem Blackout, denn bei den Schwarzstartfähigkeiten der Netze spielt Jänschwalde bisher eine entscheidende Rolle.
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