Vattenfall verstärkt Wasserzufluss ab September:
Schenkendöbern (MB). Die Kreisverwaltung hat den Pastlingsee zwischen Grabko und Drewitz am Montag für sämtliche Benutzung gesperrt. Baden, Tauchen sowie das Befahren des Sees mit Wasserfahrzeugen jeder Art wurde bis auf Widerruf untersagt. Nur der Pächter für die Fischbewirtschaftung darf den See befahren. Grund für die Verfügung ist der in den letzten Tagen erheblich verschlechterte Zustand des Sees. Als Grund wird der zunehmende Rückgang des Wasserstandes angenommen. Zusammen mit den Schlammmassen beträgt die Wassertiefe nur noch wenige Zentimeter, ergaben Messungen. Die Folge war ein Fischsterben.
Die Kreisbehörden warnen zusätzlich zum Nutzungsverbot: „Die Wasserfläche stellt beim Betreten eine Gefahr für den Einzelnen und die Allgemeinheit dar“, heißt es in der Pressemitteilung, ohne auf Details einzugehen. Auch mögliche Ursachen für den bedrohlichen Zustand wurden nicht genannt. Zusammen mit der Gemeinde Schenkendöbern wurden Warnschilder vor Ort aufgestellt.
Die Landtagsabgeordnete Heide Schinowsky (Bündnis 90/Die Grünen) vermutet als eine der Begleitbedingungen, die zu dieser verschäften Situation führten, die massive Absenkung des Grundwassers für den nahenden Tagebau Jänschwalde. Explizite Auflagen zum Einleiten von Grundwasser sollten die Schäden vermeiden beziehungsweise mildern. Vattenfall reagierte bereits am Freitag auf das Fischsterben und dementierte die Sicht der Abgeordneten Heide Schinowsky. „Es sind klimabedingte Veränderungen im Witterungsverlauf, vor allem die derzeit hohen Temperaturen und die seit dem Winterhalbjahr 2013/14 auflaufende negative Wasserbilanz, die zu einem sichtbar schnellen Absinken des Seewasserspiegels geführt haben. Das Landesumweltamt Brandenburg, der Landkreis Spree-Neiße und Vattenfall beobachten die Entwicklung des Pastlinggebietes seit den 1990er-Jahren intensiv“, heißt es in dem Schreiben des Bergbauunternehmens. Weiter kündigen sie an, den See „durch zusätzliches Wasser aus der Wasserfassung Drewitz des Trinkwasserwerkes Jänschwalde-Ost“ zu unterstützen. „Unter Beachtung der strengen naturschutzfachlichen Auflagen im geschützten Gebiet des Pastlingmoores und -sees hat das Landesumweltamt sehr kurzfristig die zunächst zeitlich bis Herbst 2016 befristete Maßnahme fachlich befürwortet. Ohne rechtliche Verpflichtung, sondern aus Verbundenheit mit der wertvollen Lausitzer Kulturlandschaft bringt das Bergbauunternehmen Vattenfall sich bei der Umsetzung dieser Maßnahme mit seinem Fachwissen über Geologie und Hydrologie des Gebietes mit ein und wird das Projekt auch finanziell unterstützen. Weiterhin sind die Gemeinden Schenkendöbern und Jänschwalde, der Gewässerverband Spree-Neiße als Projektsteuerer und Bauleiter, die ausführenden Firmen und die Gesellschaft für Wasserver- und Abwasserentsorgung Peitz mit im Boot. Ebenso ist die Untere Wasserbehörde des Spree-Neiße-Kreises beteiligt, zu deren Aufsichtsbereich das Gebiet gehört.“
Die Unterstützung mit zusätzlichem Wasser wird jedoch erst Anfang September möglich sein, so Vattenfall.
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