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Lausitz lockt zu selten Jungmediziner

Region, Cottbus, Forst & Döbern, Guben, Senftenberg & Seenland, Spree-Neiße, Spreewald, Spremberg, Top-Themen | Von | 13. April 2018

Viele kleine Lösungen für ländliche Gebiete / Gesundheitscampus soll Abhilfe schaffen

 

MG 4168 Panorama

Viel investiert wurde in der Vergangenheit auch in das Spremberger Krankenhaus. Auch dieses bitet eine Medizinisches Versorgungszentrum, um den Ärztemangel abzufedern Foto: codiarts

 

Region (mk). Vielen Lausitzern ist Bange, zum Arzt zu gehen. Das stundenlange Sitzen in den Wartezimmern wird immer mehr zum Alltag in kleinen Städten. Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen stellte bereits 2016 fest, dass in absehbarer Zeit in vielen Regionen Brandenburgs eine Unterversorgung eintreten wird. Die erhöhte Geburtenzahl und das Problem, dass viele 60-jährige Mediziner keinen Nachfolger haben, vergrößert den Ärztemangel vor allem im Bereich der Allgemeinmedizin. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch (SPD) bestätigt das hohe Alter niedergelassener Ärzte auf dem Land. Allerdings sei die Hauptsorge nicht der Mangel an Ärzten. Von 2004 bis 2017 stieg die Zahl der Ärzte im Land von 7787 auf 9929. In Ballungsgebieten kommt es somit zu einer Überversorgung. Deshalb sieht die Ministerin die Lösung nicht bei nur mehr Ärzten sondern vor allem in der Verteilung zwischen ländlichen Regionen und den Ballungszentren. Dieses Verteilungsproblem könne nur gelöst werden, wenn Gesundheitsseite und Wirtschaftsseite zusammenarbeiten und die infrastrukturelle Entwicklung auf dem Land verbessert wird.
Um eine Unterversorgung zu vermeiden, wächst derzeit in Brandenburg die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). 92 dieser Zentren, die sich am ehemaligen Poliklinik-System orientieren, gibt es bereits. Von 2204 bis 2016 stieg hier die Zahl der im MVZ tätigen Ärzte von 146 auf 661. Als Unterstützung für die Allgemeinmediziner sind 140 ausgebildete Praxisassistenten unterwegs. Auch dieses System, so die Ministerin, wurde in Brandenburg erprobt und hat sich bundesweit etabliert. Die Landesregierung unterstützt den Aufbau eines Gesundheitscampus Brandenburg, dessen Kernelement eine gemeinsame gesundheitswissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam und der BTU Cottbus-Senftenberg mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane sein soll. „Der Gesundheitscampus verfolgt das Ziel, die medizinische Versorgung für Brandenburg zu sichern“, erklärt die Ministerin.



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