CTK unterstützt Medizin im Kriegsgebiet / Junge Parkeisenbahner sammeln für ihre Freunde in Saporoshje.
Region (MB). Der Bruderkrieg im Osten Europas hat die Ukraine schwer getroffen und bestürzt die Menschen in der Lausitz. Viele haben dort unter der Regie des Gaskombinates Schwarze Pumpe an der Erdgasleitung „Drushba“ gearbeitet, feste Freundschaftsbande gibt es ins Land, so unter Künstlern, Ärzten, unter Unternehmen und auch zwischen Kindern. Die Partnerschaft der Kindereisenbahnen in Saporoshje und Cottbus besteht seit sozialistischen Zeiten und ist mit gegenseitigen Besuchen bis in die Gegenwart aktiv. Nun haben sich die Mitglieder der Kindereisenbahn Saporischschja über die langjährige Freundin und Übersetzerin Oxana, die in Liviv (Lemberg) lebt, an ihre Cottbuser Freunde mit der Bitte um Hilfe gewandt. „Wir wollen alles tun, um zu unterstützen. Unser Vorstand hat gleich 500 Euro für notwendige Einkäufe freigegeben. Zahlreiche Vereinsmitglieder beteiligen sich direkt mit Spenden. Weitere Spenden sind herzlich willkommen. Wir werden am Wochenende mit einem Transport an die polnisch/ukrainische Grenze fahren“, sagt Denis Kettlitz, Vorsitzender des Fördervereins der Parkeisenbahn.
Schon im Laufe der Woche ist ein vom Stadtsportbund organisierter Konvoi aus mehreren Kleintransportern mit Hilfsgütern direkt bis an die ukrainische Grenze gefahren und hat auf dem Rückweg 45 Frauen und Kinder mitgebracht, die hier privat versorgt wurden.
Im Carl-Thiem-Klinikum befinden sich vor allem die ukrainischen Mitarbeiter und deren engste Kollegen im Ausnahmezustand. Dmytro Zichenko aus der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin kommt aus Dnipro. Dort gibt es mehrere Krankenhäuser, denen es am Nötigsten fehlt. Die CTK-Familie wird helfen.
Enge kollegiale Kontakte gibt es auch von den Bühnen Senftenberg und Cottbus ins Kriegsgebiet. Das Staatstheater sammelt an allen Spielstätten Spenden. Das Ballett, dessen Tänzerinnen und Tänzer aus zehn Nationen kommen, lädt am Samstag (5.3.2022) ab 11 Uhr ins Große Haus zur Offenen „Strawinski“-Probe ein. Statt Eintritt werden Spenden erbeten.
In der Stadt Cottbus leben derzeit 380 Menschen aus der Ukraine. 525 aus der Russischen Föderation und 74 aus Belarus.
Eine Städtepartnerschaft gibt es mit dem russischen Lipezk. Zur Ukraine bestehen keine direkten Stadtkontakte, aber OB Holger Kelch hat Briefe an die Partnerstädte Zielona Góra (Polen) und Košice (Slowakei) geschickt und Beistand für deren ukrainische Partnerstädte zugesichert. „Die Partnerstädte unserer Partnerstädte sind auch unsere Partner“, meint er. Hilfsgüter gelangen nun über die Cottbuser Partnerstädte direkt zu den Menschen in den ukrainischen Kommunen Iwano-Frankiwsk sowie Uschhorod. Den Partnerstädten schrieb der OB: „Wir wollen gemeinsam eintreten für Frieden und Verständigung, für Freiheit und Demokratie.“
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