Lebensglück mitten in Cottbus
Cottbus | Von CGA Verlag | 5. April 2024Eisernes Paar erlebte Glanz, Verfall und neues Hoffen in der Stadtpromenade / Gunnar Kurth gratuliert den Ehe-Jubilaren.
Cottbus (MB). Solche Termine gehören zu den schönsten, die Gunnar Kurth, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Cottbuser Stadtparlament, in seinem unermüdlichen Engagement für das Wohl seiner Stadt erlebt. Er gratulierte am Donnerstag zwei in dieser Stadt glücklich alt gewordenen Menschen zu ihrem 65. Hochzeitstag. Die Familienfeier bei den Suckerts gibt es nun an diesem Wochenende, aber auch am tatsächlichen Hochzeitstag war Zeit, auf das Glück anzustoßen und ein wenig Rückschau zu halten. Brigitte Suckert (84) und ihr Mann Hansjoachim Suckert (91) sind beide in Cottbus aufgewachsen, stammen aus Cottbus-Mitte und aus Madlow, haben hier die Schule besucht und dann – ganz typisch damals für diese Stadt – das Tuchmacherhandwerk gelernt. 1957 sind sie sich schließlich in der ehemaligen Tuchfabrik am Ostrower Damm über den Weg gelaufen, und es hat „Suuum“ gemacht. Bis heute sind sie sich treu geblieben, haben Verständnis füreinander aufgebracht und sind begeisterte Weltreisende geworden.
Ja, beide sind noch immer stolz darauf, Volltuchmacher geworden zu sein. Sie fertigten nach den Vorgaben der Dessinateure Mustertuche an Handwebstühlen. Ihre Arbeit hat damals zum Ansehen der nach dem Krieg wieder auferstandenen Tuchmacherstadt beigetragen. „Mein Mann war immer ein begeisterter Radsportler“, erzählt die Frau, und er bestätigt: Die Wettkämpfe auf der Forster Radrennbahn waren die Höhepunkte seiner Freizeit. Beim Radsportverein der Tuchmacher gab es hervorragende Trainer, erinnert er sich. Beruflich trennten sich dann die Wege des Paares, weil die privaten Firmen der Stadt schließen mussten. So arbeiteten sie Ende der 1980er Jahre im DVZ (Datenverarbeitungszentrum) und bei VEM. 1982 bekamen die Suckerts ihre Traumwohnung in der Stadtpromenade, wo sie immer gern gewohnt haben. Sie erinnern sich an die Glanzzeiten mit dem Sternchen und vielen Brunnen, freuen sich aber jetzt auch, dass die Ruine der Pavillons kleiner wurde und dort eine Spielplatz und eine Grünfläche entstand. Die Wende kam für beide gerade zur richtigen Zeit. „Wir konnten die Welt sehen, von Gibraltar bis zum Nordkap und immer mal wieder besonders gerne Österreich und die Walzerstadt Wien, wo unsere erste Reise nach der Wende hinführte“, erzählen beide, sich freudig ergänzend. Gunnar Kurth ist begeistert von diesen Cottbuser Lebensgeschichten. Er verabschiedete sich mit den herzlichsten Wünschen für eine weiterhin gute Zeit der Jubilare, die mitten in Cottbus ihr Lebensglück gestaltet haben.
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