Lebensmittel auf kürzesten Wegen zum Verbraucher

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Wie hier bei Vetschau im Spreewald kann das Gemüse gleich am Feldrand gekauft werden. Auch immer mehr Supermärkte und Hofläden der Region setzen auf regionale Produkte Foto: Mathias Klinkmüller

Regionalität ist für immer mehr Kunden das Argument, im Supermarkt oder Hofladen zuzugreifen.

 

Region (MB). Rechts und links des Straßenrandes wird derzeit in der Lausitz die Ernte eingefahren. Immer mehr Menschen setzten darauf, dass Lebensmittel aus ihrer Heimat stammen. Die Gründe, aus denen Verbraucher zu regionalen Lebensmitteln greifen, sind vielfältig, so der Verbraucher-Initiative e.V. Ganz oben auf der Liste der erhofften Vorteile stehen Aroma, Qualität und positive Auswirkungen für die Gesundheit. Wohnortnah geerntete oder hergestellte Produkte kommen frisch in den Handel und damit auf den Esstisch. Weil dieses Obst und Gemüse oft im Freilandanbau kultiviert wird, handelt es sich zumeist um saisonale Ware. Geerntet wird zum optimalen Reifezeitpunkt. Das macht sich nicht nur im Aroma bemerkbar. Möhren, Äpfel und Co. haben auch mehr Zeit, Vitamine und Mineralstoffe aufzubauen. Und auf den kurzen Transportwegen besteht keine Gefahr, dass sie ihre wertvollen Inhaltsstoffe verlieren.
Auch beim Fleisch kann regionale Herkunft ein Pluspunkt sein: Wenn der Transportweg vom Bauernhof zum Schlachthof kurz ist, sind Schweine und Rinder weniger Stress ausgesetzt und produzieren weniger Stresshormone. Ihr Fleisch ist zarter und hat mehr Aroma. Angesichts immer wiederkehrender Lebensmittelskandale ist außerdem das Bedürfnis der Verbraucher nach Transparenz groß. Regionale Lebensmittel eröffnen ihnen die Möglichkeit, Landwirte und Verarbeiter vor Ort zu besuchen und so Vertrauen in die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte aufzubauen.
Neben all diesen Aspekten tragen regionale Lebensmittel dazu bei, Identität zu schaffen. Die bäuerliche Landwirtschaft, traditionelle Kenntnisse, regionaltypische Rezepte oder handwerkliche Fähigkeiten sind Bestandteil einer jeweils einzigartigen heimischen Kulturlandschaft. Wird all dies erhalten, dann behält eine Region ihr Gesicht und ihre Einzigartigkeit. Das stärkt zum einen das Miteinander und das Wir-Gefühl der
Bewohner. Zum anderen macht es die Region interessant für Besucher und belebt so touristische Strukturen.
Bestimmte Obst- oder Wurstsorten beispielsweise gibt es ausschließlich in bestimmten Regionen. Wenn sie dort vermarktet werden können, bleibt damit nicht nur eine Geschmacks-und Artenvielfalt erhalten, sondern es können auch kulturelle Traditionen bewahrt, weitergegeben und sogar beworben werden. Je enger Hersteller und Händler den Begriff „Regionalität“ fassen, umso mehr kommen all diese Vorteile zum Tragen.