Löscheinsätze aus dem Denkmal – eine Herausforderung, die Ströbitzer begeistert

Ärger über städtische Feuerwehr Tor-heit.

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Monatelang torlos. Hauptbrandmeister André Horwath, Ströbitzer Ortswehrführer ist verärgert über die Arbeitsweise in der Stadtverwaltung. Foto: J. Heinrich

Cottbus (Hnr.) Einen Sommer lang war das Ströbitzer Feuerwehrhaus (zu) gut belüftet. Der Einbau dreier Tore zog sich über Monate hin. Erst Anfang dieser Woche wurde das Mitteltor endlich eingesetzt. Ortswehrführer André Horwath musste manche Spitze einstecken für den Trödelbau. Aber ihn traf nicht die Schuld. Dagegen sind er und seine 18 Einsatzkräfte verärgert über die Arbeitsweise in der städtischen Verwaltung „Verantwortungslos“ nennt er den Umgang mit den Ressourcen.

Die Ortswehr am westlichen Stadtrand operiert aus einem Denkmal heraus. „Ortsbildprägend“ sei das Bauwerk mit dem Fachwerkturm. Eine Schüleraktion in den 1990er Jahren hat es zum Wahrzeichen gewählt und die Feuerwehr kam ins Ströbitzer Wappen. Die Kameraden, inklusive zehn Mitglieder der Jugendfeuerwehr, sind stolz darauf. Aber sie wollen als junge Truppe auch technisch auf dem Höchststand bleiben. Modernste Löschzüge, das wissen sie, passen nicht in ihr Depot. Aber für 2025 ist ein Löschgruppenfahrzeug mit höherer Leistung angekündigt. Das hätte nicht durchs alte Tor gepasst. Das neue sollte acht Zentimeter breiter sein. Anfang Mai bauten die Kameraden drei Tore in Eigenleistung ab. Das Bauamt übernahm das Projekt und ließ die Ortswehr außen vor.

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Seit Montag ist das Feuerwehrhaus wieder komplett, nur mit Quadratfenstern nicht denkmalgerecht. Vorn liegen noch die falsch gemessenen Torflügel. Foto: J. Heinrich

Als das Mitteltor geliefert wurde, war es nicht acht Zentimeter breiter, sondern acht Zentimeter schmaler als das alte. Um die Finanzierung des Projektes einschließlich Fußbodenabsenkung geisterten wirre Zahlen. Horwath: „Hier werden Mittel verschleudert, und wir brauchen dringend das Geld.“ Man höre in der Verwaltung grundsätzlich nicht auf das „Bauernwort“. Beispielhaft dafür sei die abblätternde Farbe der Holztore – falscher Materialeinsatz. Die neuen seitlichen Tore wurden dem Lieferanten mit Mängeln abgenommen, und die Türfenster entsprechen nicht dem Denkmalstatus; es müssten drei aufrechte Scheiben statt einer quadratischen sein. Kleinigkeit? Private Bauherren wissen, dass die Behörde andernorts solche Abweichungen nie toleriert.

Und was die sommerliche „Belüftung“ durch ein Nottor über Monate betrifft, so war das nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern das Haus ist nun durch Windstöße voller Dreck. „Den soll mal die Verwaltung auskehren, wir nicht“, sagt der Wehrführer, und sein Stellvertreter nickt.

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