Baustrukturkonzept sowie architektonisches Zielfoto am Montag vorgestellt.

Cottbus (MB). Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) wird zu einem Spitzenstandort für Lernende, Lehrende, Wissenschaftler in der Medizin, der Digitalisierung des Gesundheitswesens und der Gesundheitssystemforschung ausgebaut. Dazu sind in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in Gebäude und Technik vorgesehen. Das geht aus Baustrukturplanungen hervor, mit denen sich am Montag vier Werkstätten der Wirtschaftsregion Lausitz befasst haben. Es war das erste Mal in der Geschichte des Werkstattprozesses, dass vier Werkstätten gemeinsam ein Votum erarbeitet haben. Vorgestellt wurden das Baustrukturkonzept sowie das architektonische Zielfoto. Es zeigt, wie die MUL – CT einmal aussehen könnte.
Das Vorhaben ist – wie jedes andere investive Projekt – Teil des Werkstattprozesses im Strukturwandel unter der Leitung der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL). „In der heutigen Werkstattsitzung haben wir mit den Landesministerien und den regionalen Akteuren die Grundlagen geschaffen, um die notwendigen Neubauten für Forschung zügig zu planen und auf den Weg bringen zu können. Ich danke hierbei allen Akteuren für ihr vielfältiges Engagement, die Einsatzbereitschaft und die Toleranz, mit der wir unsere Einrichtungen weiterentwickeln werden“, sagt Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Vorstandsvorsitzender der MUL – CT.
Das Ergebnis: grünes Licht. Mit diesem positiven Votum kommen die Pläne zur abschließenden Bewertung in die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Lausitz.
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle kommentiert dazu: „Wir halten das Tempo hoch: Nach der Gründung der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem im Rekordtempo im Juli 2024 stellen wir jetzt die Weichen dafür, dass die Universität sich in den kommenden Jahren optimal entwickeln kann. In diesem Jahr hat die MUL – CT bereits die ersten zehn Professuren ausgeschrieben, der Bund hat kürzlich seine Förderzusage über 1,2 Milliarden Euro für den Aufbau der Forschung mit einem Bescheid bekräftigt – und jetzt geht es mit ersten Entscheidungen zum Bau weiter. Das ist der erste Schritt, weitere werden folgen.“
Mit den aus Mitteln des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen (StStG) geförderten Forschungsbauten sowie den landesgeförderten Lehrbauten entsteht ein zukunftsweisender Campus mit Strahlkraft in die Region: Sie stärken die Daseinsvorsorge, fördern wissenschaftliche Innovationen, sichern Ausbildungs-, Arbeits- und Studienplätze und eröffnen neue wirtschaftliche Perspektiven für die Region. Die MUL – CT wird damit einer der großen Leuchttürme des Strukturwandels in der Lausitz.
Die MUL wird mit den geplanten Neubauten deutlich wachsen. Unter Integration der Bestandsgebäude wird nach derzeitiger Planung ein ringförmiger Campus entwickelt. In dem zu errichtenden Science Center verbinden sich Räumlichkeiten für die Spitzen- forschung der klinischen Fächer mit der Forschungsinfrastruktur für die Bereiche Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens. Damit sollen künftig die medizinische Forschung mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Telemedizin sowie eine auf den neuesten medizinischen und pflegerischen Entwicklungsstand gehobene Krankenversorgung unter einem Dach verknüpft werden.
Das Medical Education Center als innovatives und bundesweit einzigartiges Lernund Lehrzentrum im Herzen des neuen Campus wird der zentrale Anlaufpunkt für Studenten und Auszubildende. „In hochmodernen Konferenzbereichen, Seminar- und Trainingsräumen sowie Simulationszentren mit besonderen Kommunikationszonen wird neben den Studierenden und Auszubildenden auch das medizinische, pflegerische und therapeutische Personal geschult und weitergebildet“, sagt Prof. Dr. Ulrike Gutheil, Gründungsvorstand Universitärer Strukturaufbau. „Das architektonische Konzept nimmt Bezug auf das optische Bild einer durch den Tagebau zerstörten Kulturlandschaft und steht damit sinnbildlich für den Strukturwandel der Lausitz und die neue, durch Renaturierung geprägte Landschaft.“ Zwei großzügige Grünanlagen – der nördlich gelegene Patientengarten und der südlich gelegene studentische Campus – dienen als Erholungsflächen für Patienten, Angehörige, Mitarbeiter sowie Studrntrn und Lernende.
In einem ersten Schritt sollen die Neubauten, die Medizinische Akademie und zusätzliche Bereiche der universitären Krankenversorgung errichtet werden.
Die werkstattübergreifende Sitzung und deren konsensuales Votum waren ein wichtiger Schritt, um ein gemeinsames Verständnis für die Bedeutung dieses Projekts zu schaffen und Synergien für die gesamte Lausitz zu identifizieren. Diese Investition in Bildung, Forschung und Gesundheit ist ein klares Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit der Lausitz und ein wichtiger Beitrag zum Strukturwandel der Region. Der Werkstattprozess der Wirtschaftsregion Lausitz im Strukturwandel stellt sicher, dass die Projekte qualifiziert, nachhaltig und zukunftsfähig in die Umsetzung gehen können. Eingebunden sind rund 80 Organisationen und Institutionen aus der Region. Ihre Beiträge tragen wesentlich zur hohen Qualität der Zukunftsprojekte bei.
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