Neuer Spielplan des Staatstheater Cottbus vorgestellt

Mit Hölderlin „Ins Offene“  – 16 Premieren und 23 Wiederaufnahmen in Märkis letztem Jahr als Intendant am Staatstheater / Eigene und fremde Musik.

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Die neuen Ballett-Direktoren Inma Lopez und Stefan Kulhawec erklären die Pläne ihrer Kompanie.

Cottbus (hnr.) „Komm! Ins Offene!“ heißt das Spielzeitmotto 2024/25 am Staatstheater. Goethe-Biograf Rüdiger Safranski hat vor fünf Jahren sein Hölderlin-Buch so getitelt. Doch nicht die Klassiker sind Schwerpunkt in Cottbus, sondern das Aufarbeiten der verschlossenen Jahre aus Pandemie, Klimakonflikt und Krieg in Europa. Im Schauspiel erwartet das Publikum dazu gewohntes Regietheater, die Oper verspricht Meisterwerke wie Webers „Freischütz“ und Puccinis „Madame Butterfly“, dazu eine Uraufführung der fast verloren gegangenen Oper „Kleider machen Leute“ nach Märkis Landsmann Gottfried Keller (Schulstoff in 40 DDR-Jahrgängen) mit Musik „voller Leichtigkeit und Witz, wie der Regisseur verspricht, von Alexander Zemlinsky (1871-1942) aus Wien. Es wird Märkis (vorerst) letzte Arbeit in Cottbus sein; seine beste aber kommt nochmals zum Abschied: Wagners „Tristan und Isolde“ in Besetzung mit Weltstars, die der Meister „ins Offene“, ins Weltall, schickt. Am 6. April 2025 soll das nochmals geschehen, wozu Deutschlands Wagnerfans schon um Karten buhlen. Die künstlerischen Vorstände präsentierten Mittwoch den Blütenstrauß einer wundervollen Vier-Sparten-Spielzeit. 16 Premieren sind angekündigt, 23 Stücke werden übernommen (3 Ballett, 9 Oper, 11 Schauspiel). Sonst gab es wegen der erkrankten Geschäftsführerin Iris Dönicke kaum Zahlen. Stephan Märki glaubt, sie gehören nicht zur Kunst. Zumal nicht in die „Offene“. Die Lausitz soll die Welt durch „die Lücke“ zwischen allen Konflikten „mit freiem Herzen aufnehmen“. Auch Armin Petras wird Cottbus nach der Spielzeit verlassen, modelliert aber noch unter dem Titel „Hamlet“ ein „irres Rock-Vaudeville“ (Revue-Spektakel) und einen Tesla-“Kirschgarten“. Das Ballett bringt im März einen Dreiteiler auf die große Bühne, im Mai nach dem eben gezeigten „Fühlen“ ein Tanzstück „Hören“. Den acht Philharmonischen Konzerten hat GMD Alexander Merzyn die Überschrift „Das Eigene und das Fremde“ gegeben. Es wird weit mehr „Fremdes“ (Dvorak, Debussy, Tschaikowski u.a.) zu hören sein, das längst als „eigen“ empfunden wird, als etwa Brahms, Wagner und anderes von hier. Vier Sparten laden mit spannenden Projekten ein. Die Theatergemeinde „Kommt!“.
Am 1. Juni, 11 Uhr, beginnt der Kartenvorverkauf für die Spielzeit. Öffnungszeiten des Besu- cherservice: Mo und Sa 11 bis 14 Uhr / Di bis Fr 11 bis 18 Uhr. Tickettelefon 7824 242, mail: service@staatstheater-cottbus.de

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Die künstlerische Leitung des Staatstheaters stellte das Spielzeit-Konzept 2024/25 vor und versammelte sich, hier noch die Regiehinweise erwartend, zum Protokoll-Foto mit Intendant Stephan Märki (3.v.l.), den Schauspieldirektoren Armin Petras (r.) Philipp Rosendahl (2.v.r.) und Franziska Benack 6.v.r.), GMD Alexander Merzyn (5.v.r.), dem stellvertretenden Operndirektor Tomo Sugao (l.) und Musikdramaturgin Corinna Jarosch (6.v.l.). Fotos: J. Heinrich