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Parkbahner pauken für neue Saison

Cottbus | Von | 27. Februar 2015

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Christian Menzel (M.) erläutert den Konstruktionsplan für den Dampfkessel der Lok 01 – eine spannende Sache auch für (v.l.) Parkeisenbahner Nico Rosemann, den Vereinsvorsitzenden Denis Kettlitz, den ehrenamtlichen Lokführer Karsten Wiesner sowie Parkeisenbahner Jan Kranich Foto: J. Heinrich

Winterschulung im Finale / Die Dampflok 01 lässt noch auf sich warten:
Cottbus (hnr.) Nur noch einen Monat währt die Winterruhe der Parkeisenbahn. Am 1. April startet das 60-jährige Kleinod in eine weitere Saison. Kinder und Jugendliche im Förderverein der Cottbuser Parkeisenbahn für das Abenteuer am Schienenstrang. 77 Mitglieder hat der Verein aktuell. Sie bleiben in der Ruhezeit der Bahn keinesfalls müßig. Während die „Schrauber-Typen“ gern die Werkstatt-Samstage nutzen, zu denen Vorstandsmitglied Marcus Jeß und Lokführer Bernd Zeller einladen, müssen Anfänger richtig pauken. In den Winterschulungen wird ihnen all das beigebracht, was sie im Fahrbetrieb als Zugbegleiter oder im Stellwerk später perfekt beherrschen sollten. Demnächst gibt es die entsprechenden Prüfungen.
Während der Mitgliederversammlung signalisierte Ulrich Thomsch vom Trägerbetrieb dem Verein, dass Cottbusverkehr auch künftig in die Cottbus-Attraktion investieren will. Die Beliebtheit der Bahn wächst gerade wieder. Obwohl 2014 keine eigene Dampflok zum Einsatz kam, stiegen fast 39 000 Fahrgäste in die Züge – so viel wie in den besten Zeiten, als „Graf Arnim“ und die bis dahin unermüdliche „01“ noch durch den Vorpark schnauften. „Graf Arnim“ wird dieses Jahr 120 Jahre alt und braucht eine mindestens 250 000 Euro teure Sanierung. Das Sammelkonto dafür beläuft sich schon auf  38 700 Euro. „Solider Grundstock für ein Förderprogramm, das sich hoffentlich irgendwann auftut“, hofft Vereinsvorsitzender Denis Kettlitz.
Die Grundinstandsetzung der kleinen Dampflok gestaltet sich komplizierter, als ursprünglich angenommen. Die Lok braucht einen neuen Kessel, an dessen Konstruktion sich jetzt zusammen mit dem hessischen Fachbetrieb Christian Menzel beteiligte. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende ist Doktorand am Lehrstuhl Eisenbahnwesen der BTU und kann hier Fachwissen einbringen. Die Konstruktion hat jetzt den TÜV-Stempel bekommen, so dass der Bau des Kessels beginnt, während in einem anderen Betrieb das Fahrwerk überholt wird. „Wenn alle gut läuft, könnten wir die Lok am Saisonschluss zum Probebetrieb hier haben“, schätzt der Eisenbahningenieur vorsichtig. 2018 wird die „Brigadelok“ 100 Jahre alt; sie sollte dann dampfen wie neu. Etwa 2 400 dieser kleine Loks wurden Anfang des vorigen Jahrhundert gebaut, vermutlich 50 oder mehr fahren noch in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern. Eine davon auch in Bad Muskau, die nun vom Kessel-Bauplan profitieren kann.
Unterdessen gestaltet sich auch der Kontakt der Hobby-Eisenbahner zur großen Bahn wieder enger. Mit der DB Netz AG gibt es enge Schulungs-Kontakte, und um diese Nähe auch öffentlich darzustellen, wird der seit der BuGa hier eingesetzte „ICE“ im Herbst in den Farben der echten ICE-Züge gespritzt – weiß mit rotem Streifen und entsprechende Beschriftung.
Eine Kooperation mit der BTU sieht Cottbusverkehr im Gleisbau. Wenn am Bahnhof Park und Schloss Branitz das zweite Gleis saniert wird, könnten Kunststoff-Recycling-Schwellen zum Einsatz kommen. Die wären dann Teil eines Forschungsprojektes für den Einsatz umweltneutralen Schwellenmaterials bei der Bahn.
Vorerst aber konzentrieren sich die Vereinsmitglieder noch auf den Frühjahrsputz am 28. März. Und sie schauen, wie sie Reisetermine zu befreundeten Bahnen in Polen und Ungarn in ihrem Sommerplan unterbringen. Die völkerverbindende Pflege von Freundschaften ist, wie Bahnpraktika, in der Satzung formulierter Vereinszweck.



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