Der SPD-Stadtvorsitzende und Fraktionschef Gunnar Kurth zu den Aufgaben der kommenden Jahre.
Cottbus (h.) Zu einer Fraktions-Klausur haben sich dieser Tage die SPD-Stadtverordneten in der Zooschule im Tierpark getroffen. „Die Themen der Straße“ wurden aufgegriffen und behandelt, sagt Gunnar Kurth, Vorsitzender des Cottbuser Unterbezirks mit 260 Mitgliedern in vier Ortsverbänden und zugleich Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung. Hier sind Lena Kostrewa und Denis Kettlitz seine Stellvertreter. Der neue Wirtschaftdezernent Stefan Korb (parteilos, bisher Ostseemanager) war Gast der Klausur und markierte die Szenerie. Es gehe jetzt vor allem darum, den Strukturwandel und die Stadtentwicklung kompatibel zu machen. Dazu, so Kurth, gelte es einige „Hausaufgaben“ größeren Umfangs zu erledigen. Allein für den Ausbau des Bahnwerkes, das 1 200 hochwertige Arbeitsplätze bringen soll, ist ein weiteres Stromnetz erforderlich, also Leitungen und Umformstationen. Die Energie-Versorgung Cottbus (EVC GmbH), eine Stadtwerke-Tochter, rechnet dafür mit 15 Millionen Euro Förderung aus dem Strukturwandel-Fonds. Zu überlegen sei auch, wie es mittelfristig mit dem Heizkraftwerk weiter geht, denn, so meint Gunnar Kurth, der Ausbau zum Gaskraftwerk liege wohl im Plan, „aber dieser Energieträger kann im Zeitalter der ökologischen Energiewende nur eine Übergangsform sein.“
Neue, hochwertige Arbeitsplätze etwa durch Unimedizin, neue Institute und den ICE-Service „werden die Stadtgesellschaft verändern und Zuzug bewirken“, ist sich Kurth sicher. Für größere bezahlbare Wohnungen, das ergab eine Wohnstandsanalyse, gibt es aktuell mehr Bedarf als Angebote. „Bis 2023 soll ein neuer Flächennutzungsplan für Cottbus fertig sein, also eine „grundsätzliche Entwicklungskulisse“ mit den Seevorstadt-Quartieren, den Korridoren für Verkehr, Räumen für Wohnen, Gewerbe, Stadtgrün, Spielplätze usw.“ Immer wieder auch Fachleute, den Wunsch, Cottbus als Stadt am Fluss zu entwickeln. Am Sandower Spreebogen hat jetzt die eG Wohnen eine gute Chance, etwas am Wasser zu gestalten. „Wir versuchen auch die Landesplanung an der Südspitze der Mühleninsel zu beeinflussen. Dort soll eine wuchtige Fischtreppe gebaut werden. Wenn das so sein muss, könnte man wenigsten zugleich einen Begegnungsraum für die Menschen schaffen. Sandow-Terrassen am Fluss, etwa.“
Gunnar Kurth lobt die Verwaltung: Wo sich Gelegenheiten bieten in Programme einzusteigen, hat Cottbus immer schon fertige Projekte in den Schubladen. Das wird sich, denke ich, in den Zeiten schnellen Handelns der nächsten Jahre auszahlen.
Noch in der frühen Stufe der Machbarkeitsstudie befindet sich die Idee, eine Straßenbahntrasse von Kolkwitz quer durch die Stadt bis zum Ostsee zu bauen. „Dabei müssten Anbindungen an die BTU und den dann größeren Klinikum-Komplex bedacht werden“, erklärt der SPD-Stadtchef.
Dass er selbst oder einer seiner Genossen oder Genossinnen dann den Prozess als OB gern führen würden, steht außer Frage. „Holger Kelch hat sehr fair schon früh seine persönliche Planung bekannt gegeben. Wir wollen uns mit Sorgfalt auf die wichtige Wahl im kommenden Jahr vorbereiten. Wer Kandidat oder Kandidatin sein soll, haben wir noch nicht festgelegt. Aber wir denken darüber nach und sprechen darüber.“
Vorerst geht es um naheliegende Aufgaben. „Als SPD haben wir einen Antrag zur Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung eingebracht, einen Radweg mit dem Hammergraben zum Ostsee zu schaffen.“ Die Flutung ist jetzt deutlich forciert worden. Der Pegel steigt. Also wird es Zeit, an die Radler zu denken. Per Parkbahn gehe es, wenn überhaupt, frühestens mit der BuGa 2033 zum Strand, hofft Gunar Kurth.
Weitere Beiträge aus Cottbus und Umgebung finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar