Pastlingsee als Moorbiotop

Natürlicher Prozess würde das Ende des Sees bedeuten / Alternative besteht nur in einer dauerhaft künstlichen Wasserzuführung aus dem Tagebau:
Schenkendöbern (trz). Die Aufregung um das massive Fischsterben im Pastlingsee ist einer nüchternen Diskussion um die Zukunft des Gewässers südwestlich von Guben gewichen. Im Umweltausschuss des Spree-Neiße-Kreises wurden Zukunftsszenarien erörtert. Demnach stünden zwei Alternativen zur Auswahl. Zum einen die Aufgabe des Sees und die Akzeptanz des natürlich verlaufenden Prozesses zu einem Moorbiotop. Oder die dauerhafte Zuführung von zusätzlichem Wasser mittels einer 1,7 Kilometer langen Rohrleitung aus der Drewitzer Tagebau-Wasserhaltung. Pro Stunde könnten durchschnittlich zehn Kubikmeter Wasser eingeleitet werden. Der Start könnte bereits Ende September erfolgen.
Problematisch ist nach Angaben des Gewässerexperten Jürgen Hartz vom SPN-Kreis, dass im unmittelbar angrenzenden Moor der Grundwasserspiegel ebenfalls massiv abgesunken sei. So speise es den See nicht mehr. Der Pastlingsee, so resümiert der Experte, könne dauerhaft nur mit künstlichen Mitteln am Leben gehalten werden. Es gebe keine natürlichen Zu- und Abflüsse. Zudem sei das Wasser viel zu nährstoffreich. Hauptgrund bilde der extrem hohe Fischbesatz. Fachleute fordern, darauf künftig in Gänze zu verzichten.
Der Tagebau Jänschwalde hat mit dem Wasserverlust im Pastlingsee indes kaum etwas zu tun. Schließlich handelt es sich bei diesem Gewässer um ein abgeschlossenes System. Maximal zu zehn Prozent beeinflusst die Grube dieses Ökosystem. In diesem Jahr habe wohl der extreme Hitzesommer den massiven Rückgang des Wasserspiegels zu verantworten. Das Fischsterben Anfang Juli fiel genau in die Zeit, als das Thermometer auf Werte um 40 Grad gestiegen war.
Auch um weitere Seen des Gubener Landes steht es ziemlich traurig. Paradebeispiel ist der bei Urlaubern beliebte Pinnower See. Auch dort gibt es einen massiven Wasserverlust. Der Wasserstand sei um 1,60 bis 1,80 Meter abgesunken, heißt es. Zudem sei die ehemalige Quelle im Seeboden versiegt. Auch im Großsee hat die Wasserfläche massiv abgenommen. Jetzt will sich der Landkreis gemeinsam mit dem Gewässerverband sowie den Anliegerkommunen auf Rettungskonzepte für die gefährdeten Seen verständigen.