Pofalla: Kohle geht, die Bahn kommt nach Cottbus

In Cottbus entsteht Europas Super-Bahnwerk / Die Stadt wird wieder bedeutender Verkehrsknoten

Cottbus (MB). Cottbus bekommt das modernste Bahninstandhaltungswerk in Europa. Bis  2026 entstehen 1.200 neue und hochwertige Industriearbeitsplätze, darunter 100 für Auszubildende. Das Werk ist das erste Projekt auf Basis des Strukturstärkungsgesetzes finanzierte.
Zweite Säule des Bahn-Engagements in der Lausitz ist der Ausbau der Schieneninfrastruktur. Die Bahnstrecken von Cottbus nach Berlin, Leipzig, Dresden und Görlitz werden ausgebaut, elektrifiziert  und für höhere Geschwindigkeiten fit gemacht. Auch Strecken nach Forst, Guben und in die polnische Nachbarregion erhalten  umfassende Modernisierung.
Ab 2023 entstehen am Standort des Bahnwerks Cottbus eine neue Instandhaltungshalle für Elektrotriebzügen (ICE 4), eine Halle für die Umrüstung von Diesel- auf Hybridtechnik mit Elektroantrieb sowie ein Technologiezentrum zur Hybridforschung und moderne Lehrwerkstätten.
Die Pläne stellten Donnerstag Finanzminister Olaf Scholz, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, sowie  Prof. Sabina Jeschke, Vorstand Digitalisierung und Technik,  gemeinsam mit den  Ministerpräsidenten von Brandenburg und des Freistaates Sachsen,  Woidke und  Kretschmer, vor.
Ronald Pofalla pointierte: „Die Braunkohle geht, die Bahn kommt. Wir binden die Region exzellent an das Schienenverkehrsnetz an.  Die Lausitz wird attraktiv für weitere Industrieansiedlungen, für Forschung und Tourismus.”
Olaf Scholz ist sich sicher: „Das gibt einen Riesenschub für Cottbus und die gesamte Lausitz. Die Maßnahmen sind auch gut für das Klima. CO2-Emissionen werden gesenkt und für nachhaltiges Wachstum wird gesorgt.“
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke versicherte: „Das Strukturstärkungsgesetz gibt endlich Klarheit für die Lausitz und auch die erforderlichen Mittel für Zukunftsprojekte. Der Ausbau des Bahnwerks passt genau zu den Infrastrukturmaßnahmen in Bahn und Schienen für die Lausitz. Lange haben wir dafür gekämpft.“
Prof. Sabina Jeschke ist von der  Digitalisierung und Technik bezaubert: „Dieses Werk automatisiert und digitalisiert wie kein anderes – ein Leuchtturm deutscher Ingenieurskunst. Roboter, lernende Maschinen und künstliche Intelligenz verkürzen den Werkstattaufenthalt der ICE-Züge radikal. Die Fahrzeuge können schnellstens wieder auf die Schiene – für einen pünktlichen Bahnbetrieb. Das ist notwendig, weil die ICE-Flotte bis 2026 auf mehr als 420 Fahrzeuge wächst.“
Als einziger Standort in Deutschland rüstet Cottbus ab 2026 Diesel- zu Hybridzügen um und sichert die Instandhaltung dieser Fahrzeuge. (siehe Komm.)