Region: Becker will ab September bauen

Nach nur 13 Monaten soll der 2. Bauabschnitt des BLECHEN-carrés in der Cottbuser City Ende ‘21 öffnen / Hoffnung und Skepsis bei den Abgeordneten

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Die Cottbuser Stadtverordneten haben Mittwoch vermutlich letztmals mit Abstand in der riesigen Stadthalle beraten. Näher kamen sie sich in einer Mammutsitzung beim Skandalthema Stadtpromenade. Der Schandfleck muss schnell verschwinden; die EKZ GmbH will 25 Millionen Euro investieren

Region (hnr.) Cottbus und damit  die ganze Lausitz kann sich freuen:  Die lang erwartete City Mall als zweiter Baubaschnitt des beliebten BLECHEN-carrés soll nun doch noch gebaut werden. Investor René Becker, seit 2006 Besitzer des jetzt verwahrlosen vormaligen Treuhand-Grundstücks, ging während der 10. Cottbuser Stadtverordnetensitzung am Mittwoch  in die Offensive. Spekulative Gedankenspiele eines von der Stadt beauftragten Gutachters, die den Entzug der bis 2024 gültigen Baugenehmigung durchspielten und selbst Aspekte einer völlig abwegigen Zwangsenteignung erörterten, empörten den erfolgreichen GeproBau-Geschäftsführer aus Brieselang, der mit seinem damaligen Partner das BLECHEN-carré errichtete und es jetzt selbst führt. „Ich kann Handel!“ rief er aus. Es gebe in der Mall nur ein Prozent Leerstand und keine Insolvenzen. Selbst in den Corona-Wochen lief das Haus gut. Dass sich der viel diskutierte zweite Bauabschnitt verzögere, liege unter anderem an einer 1,6 Millionen Euro schweren Deckungslücke wegen dramatisch steigender  Baukosten. Das neue Projekt ist mit 25 Millionen Euro veranschlagt und werde gemäß Baugenehmigung innerhalb von 13 Monaten gebaut. Gebunden seien ein Vollsortiment-Lebensmittler und ein weiterer großer Ankermieter. „Wir müssen noch an den weichen Kosten schrauben“, sagt Becker. Statt Parkplatzablöse zu zahlen, wolle  er selbst Parkplätze errichten und  die später durch Vermietung refinanzieren.
Die Reaktionen der Abgeordneten reichten von Hoffnung bis Skepsis. Während die Linke gar kein weiteres Einkaufscenter will, warb SPD-Fraktionsvorsitzender Gunnar Kurth für Vertrauen. Man müsse Verlässlichkeit proben und die Stadt chic machen, um für die „dicken Bretter des kommenden Strukturwandels“ gerüstet zu sein. Die CDU hatte ein Papier eingebracht, das den Ausstieg aus dem Projekt ermöglicht. Es wurde nach OB-Einwand abgeschwächt und in namentlicher Spätabstimmung (20:31 Uhr) mit nur zwei Enthaltungen angenommen.

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„Ich kann Handel.“ René Becker, Chef des BLECHEN-carrés, ging im Stadtparlament in die Offensive. Finanzierung und Anker-Mietverträge seien spätestens im September sicher
Fotos: J. Heinrich

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