Region: Ein Vierteljahrhundert Spree-Neiße die Erfolgsgeschichte

Kernland der Niederlausitz / Geburtsstunde mit Gebietsreform 1993

25 Jahre Kreisverwaltung SPN
Eine engagierte Kreisverwaltung arbeitet Hand in Hand in Forst. Zum Tag der offenen Tür am kommenden Mittwoch, 5. Dezember, sind von 13 bis 17 Uhr alle Bürger herzlich eingeladen. Foto: lkspn

 

Friese Dieter 2010 01
Den Aufbau des Landkreises steuerte Dieter Fiese (SPD) als Landrat in den Jahren von 1994 bis 2010 Foto: Archiv

Region (MB). Geburtsstunde des Landkreises war die Kreisreform 1993 in Brandenburg. Diese stellte zugleich auch eine tiefe Verwaltungszäsur dar und war eine Herausforderung für die noch jungen Gemeinden und Landkreise. Aus 38 Kreisen in Brandenburg wurden nur noch 14 Neu-Kreise. Das verlief weder still noch harmonisch, da sich viele Verwaltungsmitarbeiter und Kommunal-Politiker neu orientieren mussten. Im heutigen Raum Cottbus und Spree-Neiße gingen die Kreise Forst, Guben und Spremberg im neuen Spree-Neiße-Kreis auf, der Kreis Cottbus Land mit Sitz in Cottbus wurde aufgeteilt zwischen der kreisfreie Stadt Cottbus und dem neuen Landkreis Spree-Neiße. Es entstand ein Gebilde von 1 700 Quadratkilometern und damit der drittkleinste Kreis im Land Brandenburg.

Wappen Landkreis Spree Neisse

Gebietsreform 2003
Die Gebietsreform 2003 bewirkte weitere Änderungen. Es entstanden große Ämter und Gemeinden. Groß Gaglow, Kiekebusch und auch Gallinchen wurden teils gegen erheblichen Protest nach Cottbus eingemeindet. Aus dem Amt Welzow wurde die Stadt Welzow und dem Amt Schenkendöbern schlossen sich weitere bis dahin selbstständige Gemeinden an.
Kreissitz wurde die Stadt Forst und neuer Verwaltungschef Landrat Dieter Friese. Neben der Neu-Strukturierung der Verwaltung wurde ein neues repräsentatives Kreishaus in der Nähe des Forster Neißeufers geplant und hergerichtet. Die Kreissparkassen Cottbus Stadt und Land, Forst, Spremberg und Guben fusionierten zur Sparkasse Spree-Neiße, einer starken Bank für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im Landkreis und der Stadt Cottbus.

Altekrüger Harald Landrat LKSPN 2015
Seit 2010 ist Landrat Harald Altekrüger (CDU) Chef des Landkreises
Foto: Archiv

Auf Kohle gebaut
Der neue Südostkreis des Fontanelandes wurde zum Revier ohne nennenswerte große Industrie. Mehr als die Hälfte des Kreisgebietes liegt auf Kohle. Das obere Flöz wird teilweise abgebaut. Kohle und ihre Verstromung sind der tragende Industriezweig der Region. Fast die Hälfte des Landkreises ist von Wald bedeckt. Etwa ein Zehntel der Kreisfläche (Spreewald und Schlaubetal) ist Biosphärenreservat und bei Touristen sehr beliebt. Auch das flache Land mit gut ausgebauter Radwege-Infrastruktur zieht jährlich viele Radtouristen an. In Verbindung mit dem Oberzentrum Cottbus verfügt die Region über hoch geschätzte Kultur- und Sportstätten, Bildungseinrichtungen und touristische Höhepunkte.
Das Wappen
Das Wappen des neuen Landkreises Spree-Neiße wurde am 6. September 1995 genehmigt. Es teilt sich in vier Segmente, die mit ihren Symbolen die einbezogenen alten Kreise mit ihren Kreisstädten repräsentieren. Oben links Cottbus mit dem Krebs, daneben Spremberg mit dem Löwen, unten rechts die Geweihstange für Forst und daneben die goldene Krone auf blauem Grund für Guben.
Die Landräte
Um den Aufbau des neuen Kreises und seines Verwaltungssitzes hat sich als Landrat Dieter Friese (SPD) verdient gemacht. Er steuerte den Landkreis zwischen 1994 und 2010. Der Bauingenieur war zuvor Landrat in Bernau. Bei der Landratswahl im Januar 2010 verfehlte er das erforderliche Quorum von 15 Prozent der Wahlberechtigten.
Der Kreistag wählte daraufhin den bis dato amtierenden Drebkauer Bürgermeister, Harald Altekrüger (CDU), zum neuen Landrat. Der gebürtige Schorbuser ist studierter Berufsschullehrer und Ingenieur und lenkt die kontinuierliche Fortentwicklung des Landkreises bei verstärkter Koordinierung der Aufgaben zwischen Kreis und Oberzentrum, insbesondere hinsichtlich der Wirtschaftsförderung und des an Bedeutung gewinnenden touristischen Potenzials.

25 Jahre Großgemeinde – Eine Erfolgsgeschichte

Vor 25 Jahren schlossen sich 17 Ortsteile zur Großgemeinde zusammen

Kolkwitz (MB). Mit einer Festveranstaltung feierte in diesem Jahr die Großgemeinde Kolkwitz den Zusammenschluss von 17 Orten vor 25 Jahren. Seit den Kommunalwahlen am 5. Dezember 1993 gehen Kolkwitz, Gulben, Dahlitz, Zahsow, Krieschow, Kackrow, Brodtkowitz, Wiesendorf, Hänchen, Glinzig, Limberg, Eichow, Klein Gaglow, Papitz, Kunersdorf, Milkersdorf und Babow einen gemeinsamen Weg. Ein erfolgreicher Weg, wie der Bürgermeister Karsten Schreiber betont. Viele große Projekte wie der Bau des Kolkwitzcenters im Jahr 1997, welches sowohl Ortsansässigen als auch überregionalen Vereinen zur Verfügung steht, wurden in den vergangenen Jahren gestemmt. Auch die Gewerbegebiete wurden sehr erfolgreich entwickelt, mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Wildemann. „Von den weitsichtigen Investitionen damals profitieren wir bis heute“, freut sich der Rathauschef.
Bereits zu DDR-Zeiten arbeiteten die heutigen Ortsteile eng zusammen. So wurde die Finanzen von Kolkwitz mit den Ortseilen Dahlitz, Gulben und Zahsow, die Gemeinde Krieschow mit den Ortsteilen Kackrow, Brodtkowitz und Wiesendorf, die Gemeinden Hänchen, Glinzig, Limberg und Eichow analog der Ämterbildung heute gebucht und abgerechnet. Ab 1991 kamen dann auf eigenen Wunsch die Gemeinden Papitz mit dem Ortsteil Kunersdorf, Milkersdorf, Babow und Klein Gaglow dazu. Bei regelmäßigen Treffen der Bürgermeister stellten diese fest, dass der Verwaltungsaufwand zu groß war. Die Idee eines gemeinsamen Haushaltsplanes wurde ins Leben gerufen. Damit konnte die Verwaltung effizienter arbeiten, Einnahmen und Ausgaben konnten besser überschaut und Fördermittel beantragt werden, denn den einzelnen Orten war es oft schlicht unmöglich den notwendigen Eigenanteil zu stemmen. Die Verwaltungsgemeinschaft wurde 1991 geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch nicht alle heutigen Ortsteile dabei. Die Brandenburgische Ämterverfassung und Amtsordnung zur Bildung von Ämtern gab den entscheidenden Anstoß. Diese erlaubte die Bildung von Großgemeinden. In schwierigen Verhandlungen konnte schließlich der Kolkwitzer Bürgermeister Fritz Handrow 1992 auch Krieschow überzeugen. Die Großgemeinde ward damit geboren. Am 19. August die Ehe besiegelt. Vollzogen werden konnte sie jedoch erst mit der Kommunalwahl am 5. Dezember 1993. Elf Gemeinden mit insgesamt 17 Ortsteilen auf einer Fläche von 103 Quadratkilometern mit 7682 Einwohnern schlossen sich zusammen. Eine Gemeindevertretung mit 19 Mitgliedern einschließlich Bürgermeister nahm die Arbeit auf. Gemeindevorsteher wurde Andreas Petzold und Bürgermeister Fritz Handrow.
Heute steht die Gemeinde auf soliden Füßen. Die Wirtschaft und das Vereinsleben florieren, die Bevölkerung ist um knapp 18 Prozent gewachsen und das Miteinander der Menschen stimmt.