Region: Psychologin wird BTU-Präsidentin

Senat wählte Kandidatin aus Leipzig / Ernennung durch Ministerium steht noch aus / Beifällige Statements aus der Stadt und von Wirtschaftskammern

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Es könnte in absehbarer Zeit (und bei abflauender Epidemie) wieder Anlässe geben für festliche Musik an der BTU. Hier dirigiert Prof. Dr. Tibor Istvanffy (damals noch Hochschule Lausitz) das Kammerorchester des Collegium musicum zum 20. Jubiläum der Unigründung. Das 30. Jubiläum steht in sechs Monaten an, vorher aber noch die Einführung der neuen Präsidentin, die der Senat eben wählte Foto: CGA/h.

Region (Hnr.) Es hat lange gedauert bis nach dem Wechsel von Prof. Jörg Steinbach im September 2018 von der BTU-Spitze ins Wirtschaftsministerium die Vakanz gestoppt wurde; dann aber ging es nach Aussage Beteiligter erstaunlich schnell: Der Senat der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg wählte die Leipziger Psychologin Prof. Gesine Grande (Promotion an der Uni Bielefeld mit summa cum laude) schon vergangenen Donnerstag zur Präsidentin. Falls das Brandenburgische Wissenschaftsministerium den Vorschlag aufnimmt und die Kandidatin ernennt, folgt sie nach Gründungsrektor Günter Spur sowie den Professoren Ernst Sigmund, Walter Zimmerli und Jörg Steinbach als fünfter Präsident und, abgesehen von Mitbewerberin Prof. Christiane Hipp, die knapp zwei Jahre amtierte, als erste Frau auf diesem großen Stuhl. Sie möchte ihn besteigen, weil, so in einem rbb-Interview, „es einfach eine ganz tolle Universität ist – klein, fein und lebendig und mit riesigen Entwicklungspotentialen, eng verwurzelt in der Region und mit vielen Netzwerken und ich glaube, sehr vielen engagierten Mitgliedern.“
Senatsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Ingolf Petrick meint, erleichtert nach flottem Schritt zur Besetzung des Präsidentenamtes: „Wir hoffen, dass sich die designierte Präsidentin und die Landesregierung baldmöglichst einig werden.“ Prof. Dr. Gesine Grande. 1964 in Leipzig geboren, war ab 2014 für fünf Jahre Rektorin der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig und hatte sich Anfang dieses Monats in hochschulöffentlicher Anhörung an der BTU vorgestellt. Sie kommentierte ihre Wahl: „Die Chancen sind riesig, wenn wir eine Vision und eine nachhaltige Strategie für die BTU haben. Ich freue mich auf die Herausforderung.“
Gesine Grande war ab 1988 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni-Frauenklinik Leipzig, dann in Forschungsprojekten an den Universitäten Essen und Bielefeld unterwegs, wurde an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig habilitiert und war ab 2003 Professorin für Psychologie an der HTWK. Sie hat anerkannte Erfahrungen im Hochschul- und Forschungsmanage- ment und verfügt nach Ansicht des Cottbuser Senats „über exzellente Netzwerke“.
Der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch hat Prof. Grande gratuliert. „Wir werden ihr zur Seite stehen und sie unterstützen. An einer Universität mit vielen Herausforderungen, zu wenig Finanzen sowie Fusionsschmerzen, die überwunden werden müssen, sind viele Impulse notwen- dig.“, erklärt das Stadtober- haupt.
Auch Vertreter der Wirtschaftskammern und -Verbände der Region äußerten sich erleichtert zur Senatsentscheidung. Maik Bethke, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK, sagte: „Wir freuen uns, dass nun Führungsklarheit an der BTU in Aussicht steht. Es sind Weichen gestellt für die Entwicklung des Forschungsstandorts Lausitz.“ Er glaubt, dass nun auch der Lehrstuhl Eisenbahnwesen in Zukunft fortgeführt werde.

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Von Leipzig in die Lausitz: ProfGesine Grande Foto: K.Nijhof

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