
Wasserhaushalt im Feuchtgrünland.
Cottbus (I.A.) Am 8. Juli findet um 17.30 Uhr im Lehrgebäude 1A auf dem Uni-Campus die letzte Ringvorlesung im Frühjahreszyklus des Wasser Cluster Lausitz Vereins und der BTU statt. Dabei wird es auch schon einen Ausblick auf das Herbstsemester geben. Zum aktuellen Thema: Feuchtgrünland-Standorte können entwässerte Moore, Auen oder auch grundwassernahe Sand-Standorte sein, die im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte bis Jahrhunderte für landwirtschaftliche Nutzung entwässert wurden. Ihre Grundwasserstände schwanken im Jahresgang um wenige Dezimeter unter der Geländeoberkante, können zeitweise auch über Gelände liegen. Ihr Wasserhaushalt ist durch Besonderheiten gekennzeichnet. Sowohl die Ent- als auch die Bewässerung solcher Flächen werden reguliert. Die Vegetation ist an diese besonderen Bedingungen gut angepasst. Sie toleriert sehr hohe Wasserstände über längere Zeiten und versorgt sich bei tiefen Wasserständen aus dem Kapillarsaum oder auch direkt aus dem Grundwasser.
Eine ausreichende Wassernachlieferung über das Grabensystem bis in die Flächen ist im Sommer die Voraussetzung, um das klimatische Wasserdefizit in der Vegetationsperiode auszugleichen und Biotopverlust, Torfverzehr, Treibhausgasfreisetzung zu vermeiden. Klimatischen Veränderungen haben große Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Feuchtgrünland-Standorte. Die Flächen im Spreewald, unserer Untersuchungsregion, sind zusätzlich vom Bergbau betroffen.
Die beschriebenen Zusammenhänge und Auswirkungen sind gut bekannt, jedoch bisher selten quantifiziert worden. Das ZALF Müncheberg betreibt, unterstützt vom LfU Brandenburg, seit 2010 eine wägbare Grundwasser-Lysimeteranlage im Spreewald, die eine genaue Messung aller Wasserbilanzgrößen ermöglicht. Durch die Simulation unterschiedlicher Wasserbewirtschaftungsregime konnten die Auswirkungen eines besseren Wasserrückhalts durch Anhebung der Winterstauziele ermittelt werden.
Im Vortrag werden die Besonderheiten des Wasserhaushalts und der Wasserbewirtschaftung von Feuchtgrünland-Standorten beschrieben, die Lysimeteranlage erläutert und Ergebnisse der Messungen von 2010 bis 2024 vorgestellt und diskutiert.
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