Spremberger Straße bildet kürzeste Verbindung zum Großräschener See.
Senftenberg (trz). Um es vorwegzunehmen: Nach Spremberg führt die Spremberger Straße in Senftenberg schon lange nicht mehr. Zumindest nicht auf direktem Wege. Denn durch den Bergbau, insbesondere durch die Tagebaue Sedlitz und Welzow-Süd, hat sich die Trassenführung zwischen den beiden „S-Bergen“ erheblich verändert. Vor allem: Sie ist länger geworden. Während heute rund 35 Kilometer zurückgelegt werden müssen, waren es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert lediglich um die 25 bis 30 Kilometer.
Immerhin, wer die Spremberger Straße im Jahr 2017 benutzt, gelangt auf ihr bis nach Reppist. Von der ehemaligen Bergarbeitergemeinde stehen nur noch ganz wenige Gebäude. Der große „Rest“ musste in den 1980er-Jahren der Grube Meuro weichen. An deren Stelle befindet sich heute der Großräschener See. Und das ist das Besondere an der Spremberger Straße: Sie ist Teil der Anbindung der Stadt Senftenberg an dieses Gewässer. Denn über den in Reppist beginnenden Fahrweg, der nach Sedlitz führt, gelangt man direkt zum Südufer des Großräschener Sees. Dieser Abschnitt ist zwar hauptsächlich für den unmotorisierten Verkehr gedacht, doch bislang duldet die Stadt Senftenberg auch Autos und Motorräder. Eine Widmung als öffentliche Straße werde es allerdings nicht geben, ist aus dem Rathaus zu erfahren.
Bereits im Jahr 2006 hatte die Spremberger Straße eine grundhafte Sanierung erfahren. Im dortigen Gewerbegebiet „Impuls“ sind aktuell 19 Unternehmen angesiedelt. Darunter befinden sich laut Stadtsprecher Andreas Groebe sieben Bau- und Handwerksbetriebe, jeweils vier Handels- und Dienstleistungsunternehmen, eine Logistikfirma, zwei Industriebetriebe sowie ein Immobilienmakler. Größte Arbeitgeber in der Spremberger Straße sind die Eurologistik Umweltservice GmbH sowie Getränke Schenker. Die städtischen Gewerbeflächen sind zu 100 Prozent ausgelastet. Zwei freie Gewerbegrundstücke mit einer Gesamtgröße von rund 2,2 Hektar im Eigentum der Bergbausaniererin LMBV sowie von privat können noch erworben werden.
Seit 2010 leben die Anwohner der Spremberger Straße wesentlich ruhiger. Denn damals wurde der Anschluss an die Ziegeleistraße errichtet. Dadurch rollen die Lkw direkt aus dem Gewerbegebiet über die neue Straße nach Meuro zur Autobahn 13.
Die Bezeichnung „Impuls“ für das Gewerbegebiet an der Spremberger Straße geht übrigens auf die ehemalige gleichnamige Brikettfabrik zurück. Am 24. Juni 2018 jährt sich das Unglück, das letztendlich das Ende dieses Betriebes besiegelte, zum 40. Mal. Im Frühsommer 1978 gab es eine Verpuffung mit nachfolgendem Großbrand, der mehrere Menschenleben kostete. Nach den enormen Schäden wurde die Brikettbude nicht mehr aufgebaut. Nach der Wende entstand dann das Gewerbegebiet „Impuls“.
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