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Slamen: ganz oben und mit Weitblick

Spremberg | Von | 12. Februar 2016

160213slamen

Die Muskauer Straße ist die wirtschaftliche Lebensader Slamens. Links und rechts der B 156 laden neben attraktiven Wohnhäusern Geschäfte und weitere Unternehmen ein Fotos: T.Richter-Zippack

Einstige Gemeinde wurde vor genau 70 Jahren nach Spremberg eingemeindet / Viele tüchtige Gewerbetreibende:
Spremberg-Slamen (trz). Wo eigentlich Slamen liegt? Östlich der Spree natürlich. Links und rechts der Muskauer Straße, dürften die meisten sagen. Das ist korrekt. Und was zeichnet Slamen aus? Selbstverständlich die Lage. Denn welcher andere Ort in der Niederlausitz, mit Ausnahme des östlichen Teils von Guben, kann schon mit solch einer Hanglage auftrumpfen? Mit einem weiten Blick über die Dächer der Spremberger Kernstadt bis zum Industriepark Schwarze Pumpe. Und bei guter Sicht sogar bis zu den rund 60 bis 80 Kilometer entfernten blauen Bergen der Oberlausitz. Manche Straßen, beispielsweise der Weinberg, weisen einen Anstieg von sage und schreibe acht Prozent auf. So viel kann manches Gebirgsdorf im Thüringer Wald nicht bieten.
Slamen, auf Sorbisch/Wendisch Slomjen, bildete über Jahrhunderte eine eigenständige Gemeinde. Erst zu Neujahr 1946, also vor nunmehr genau 70 Jahren, wurde der Ort gemeinsam mit Cantdorf, Heinrichsfeld, Kochsdorf, Trattendorf und Weskow ins nahe Spremberg eingemeindet. Der entsprechende Beschluss vonseiten der Brandenburger Provinzialverwaltung fiel dazu bereits am 15. Dezember 1945. Der Ort umfasste nach Angaben des Nestors der Niederlausitzer Landesgeschichte, Dr. Rudolf Lehmann, zur vorvorigen Jahrhundertwende eine Fläche von 566 Hektar. Slamen wurde erstmals am 12. Februar 1421 urkundlich erwähnt. Also können sich die Einwohner schon mal auf ihre 600-Jahr-Feier anno 2021 vorbereiten. Seit jeher bestanden zwischen Slamen und dem nur anderthalb Kilometer entfernten Spremberg enge Verflechtungen, egal ob kirchlicher oder gerichtlicher Art. Mitte des 19. Jahrhunderts verfügten von den 522 Einwohnern 440 sorbische/wendische Sprachkenntnisse, das entspricht stolzen 84 Prozent. Heute dürfte im Ort wohl kaum noch jemand diese westslawische Sprache sprechen.
Seit jeher untergliedert sich der Ort in Ober- und Unterslamen, abhängig natürlich von der entsprechenden Lage am Osthang der Spree. Der niedrige Teil war dabei der größere. So zählten um das Jahr 1864 genau 43 Gehöfte zu Unter-, aber lediglich 15 zu Oberslamen.
Heute ist Slamen durch seine wunderbare Lage am Hang eine begehrte Wohngegend. Zahlreiche prächtige Häuser sind dort entstanden. Darüber hinaus bietet der Stadtteil auch für Handel und Gewerbe eine Heimat. Es ist nicht übertrieben, die stark frequentierte Muskauer Straße als Einkaufs- und Flaniermeile der Slamener zu bezeichnen, auch wenn der dortige Lebensmittelmarkt seine Pforten geschlossen hat. Stattdessen ist im alten „Lidl“ inzwischen ein Polstermöbelmarkt ansässig geworden. Darüber hinaus gibt es mehrere Gaststätten sowie weitere Gewerbetreibende, die ihre Dienste feilbieten. Zudem stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung.
Nicht zuletzt bietet Slamen für Interessierte mehrfach die Möglichkeit, mal von oben auf ihre Stadt hinabzuschauen. Und noch viel weiter.



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