Cottbus. „Utopika“ stand über dieser belletristischen Abteilung, und der Pole Stanislaw Lem war da der beste aller Autoren. Wer ihm nachhechelte, wird sich auf dem Theater-Planet „Solaris“ zurechtfinden und eine Ahnung haben, warum der dortige Ozean (der nur zu hören, nicht zu sehen ist) ein entfernter Verwandter des irdischen Zitteraals sein könnte. Es wird nicht viel gespielt in dieser Regie- und Textarbeit von Blanka Radoczy, denn um (normale) Menschen geht es nicht; es wird referiert. Bis zur Ermüdung, und so kann es geschehen, dass es nicht nur beim Zettelspiel auf der Bühne raschelt, sondern auch mal im Parkett. Dann ist dem eingeschlafenen Zuschauer das Programm aus der Hand gefallen.
Müßig zu ergründen, warum sich die Darsteller Johannes Scheidweiler (burschikos nicht überzeugend als Wissenschaftler), Thomas Harms und Amadeus Gollner sowie drei Frauen als die eine Harey (Sophie Bock, Marina M. Blanke und Alexandra Weiß) so abmühen für nichts, das zu kommunizieren wäre. Vielleicht lässt sich Science Fiction selbst mit heißlaufend drehender Bühne auf dem Theater schlecht machen. In russischen und amerikanischen Filmen sind Lems Geschichten tolle Erfolge. Von „Solaris“ in Cottbus lässt sich das beim besten Willen nicht sagen. Gespielt wird das Stück seit dem 9. April, auch diesen Samstag (28.5.) und am 3.6., jeweils 19.30 Uhr, im Großen Haus. J. Hnr.
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