Manche Grabanlagen könnten langfristig neuer Nutzung zugeführt werden:
Spremberg (trz). In den kommenden Jahren dürfte sich die Spremberger Friedhofslandschaft erheblich verändern. Es gibt nämlich massive Überkapazitäten. Aus diesem Grund hat das Rathaus jetzt eine ergebnisoffene Diskussion angestoßen und erste Vorschläge unterbreitet. So stehen nach Angaben von Bauamtsleiter Gerd Schmiedel jedem Spremberger statistisch gesehen 6,7 Quadratmeter Friedhofsfläche zur Verfügung. „Wir bräuchten maximal zwei Quadratmeter“, rechnet der Experte vor. Warum? Weil rund 90 Prozent der Verstorbenen auf eigenen Wunsch hin eingeäschert werden. Fast die Hälfte lasse sich in Urnengemeinschaftsanlagen beerdigen. Diese verlangten nicht viel Fläche.
Die Stadtverwaltung schlägt deshalb die Konzentration der Begräbnisse auf dem Gelände des Waldfriedhofes in der Drebkauer Straße vor. Dieser bilde den Hauptbestattungsort. Andere Grabanlagen könnten dagegen geschlossen und umgewidmet werden. Dazu zählen beispielsweise die Friedhöfe in Slamen und auf dem Georgenberg. Letzterer wurde zum Ende der DDR schon nicht mehr genutzt, nach der Wende aber wieder in Betrieb genommen. Auch die Friedhöfe in Cantdorf und Bühlow gehörten auf den Prüfstand. Die Nutzung der Begräbnisstätte Groß Luja könnte an die Kirchgemeinde zurückgegeben werden. Und Schwarze Pumpe sei mit zwei Friedhöfen ohnehin überversorgt.
Nicht zuletzt sei die Umnutzung mancher Trauerhallen denk-
bar. Ein gelungenes Beispiel, so Gerd Schmiedel, gibt es bereits in Bühlow.
Das Gebäude wurde zum Fledermausquartier umgewandelt.
Die Stadt Spremberg weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich lediglich um erste Vorschläge handele. Die Diskussion beginne jetzt erst. Und sie sei ergebnisoffen. Jeder könne sich einbringen.
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