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Spremberg: Wasserproblem wird in Trattendorf teuer

Spremberg | Von | 29. Juli 2016

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In Trattendorf gibt es schon immer Grundwasserprobleme. Eine Ursache bildet die geografische Lage des Ortsteils Foto: TRZ

Experten stellen Lösungsvarianten zur Grundwasserabwehr vor / Gegend schon immer feucht

Spremberg-Trattendorf (trz). Um es vorwegzunehmen: Wollen die Trattendorfer künftig auf dem Trockenen sitzen, muss die Stadt eine Menge Geld in die Hand nehmen. Allein die Maßnahme an der Kraftwerksstraße würde 414 000 Euro kosten, haben Dresdner Experten von der Fugro Consult GmbH berechnet. Hinzu kämen 150 000 Euro für eine Enteisungsanlage, da das Wasser durch das gelöste Metall stark belastet sei. Und für den Wiesenweg seien weitere rund 200 000 Euro aufzuwenden. Die Stadt, so rechnet Fugro-Fachmann Harry Mrozik vor, wäre mit 75 Prozent der Kosten dabei. Die Bergbausanierer von der LMBV trügen das restliche Viertel.
Warum der Beitrag der Bergleute so niedrig ist? Weil nach dem Auslaufen der benachbarten Tagebaue der Grundwasserspiegel zwar wieder steige, Trattendorf aber schon immer in einem feuchten Gebiet lag.
Schon vor rund 100 Jahren mussten sich die Altvorderen mit ähnlichen Problemen auseinandersetzen. Da wurde die Spree ausgebaggert, hat Klaus Panoscha vom Seniorenbeirat recherchiert.
Wasser zur Spree
Fakt ist, dass nicht wenige Trattendorfer heute wieder nasse Füße beziehungsweise Keller haben. Um Abhilfe zu schaffen, beauftragte die LMBV das Dresdner Ingenieurbüro. Das schlägt wiederum den Bau zweier Drainagen vor, die überschüssiges Grundwasser über ein Grabensystem zur Spree ableiten. Dabei könnte auf bereits bestehende Strukturen zurückgegriffen werden, die bereits vor langer Zeit errichtet worden waren. Problemtatisch, so sagt Harry Mrozik, sei das sehr geringe Gefälle. Das Wasser verharre förmlich im Gebiet und fließe dann nur ganz langsam wieder ab.
Absenkung möglich
Mittels der vorgeschlagenen Drainagen könnte das Grundwasser im Zentrum von Trattendorf um bis zu 0,7 Meter, am Wiesenweg um bis zu 0,4 Meter abgesenkt werden. Für den Ableiter könne die alte Fernwärmetrasse genutzt werden.
Eine weitere Schwierigkeit bilde der hohe Anteil gelösten Eisens im Grundwasser. Daher könne diese Brühe nicht mal eben einfach so in die Spree abgeschlagen werden. Der Gesetzgeber erlaube nur Werte bis zu drei Milligramm je Liter. In Trattendorf seien jedoch Werte zwischen 5,9 und 23 Milligramm pro Liter gemessen worden. Daher die Enteisungsanlage.
Indes, so sagt die LMBV, seien von den Trattendorfern „nur“ zwölf Meldungen wegen der Grundwasserproblematik eingegangen. Im Vergleich zu anderen Gegenden sei dies eine sehr moderate Zahl. Jetzt hoffen die Bergbausanierer auf eine Zusage der Stadt, um mit der Umsetzung der Drainagen beginnen zu können. Wo Spremberg allerdings das dafür erforderliche Geld hernehmen soll, weiß heute wohl noch niemand. Derzeit herrscht Haushaltssperre.



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