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Spremberger Dichterstraße könnte in den Bahnhof

Spremberg | Von | 20. Mai 2016

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Geht es nach dem Willen der Spremberger, soll ihr Bahnhofsgebäude eine neue Nutzung erhalten. Welche es allerdings sein wird, ist derzeit noch völlig offen Foto: T. Richter-Zippack

Spremberger diskutieren über Zukunft des     Eingangstores zur Stadt / Kauf ist fraglich:
Spremberg (trz). Wenn man es genau nimmt, benötigen die Reisenden das Spremberger Bahnhofsgebäude gar nicht. Tickets und Fahrplanauskünfte gibt es in einem Kiosk auf dem Bahnsteig, einen kleinen Snack im Imbiss auf dem Bahnhofsvorplatz. Tatsächlich ist der markante Klinkerbau ohnehin nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Türen präsentieren sich fest verschlossen.
Das könnte sich mittelfristig ändern. Wünschen sich zumindest die Spremberger Stadtverordneten. Denn sie debattieren derzeit über die Zukunft des Bahnhofgebäudes. Und über die Frage, ob die Stadt das Gebäude kaufen sollte. Vonseiten der Bahn gebe es durchaus ein Interesse an einer Veräußerung. Allerdings müsse das Rathaus ein entsprechendes Angebot abgeben. Und selbst nach einem Kauf, so sagt die Bahn, könnten nicht alle im Bahnhof vorhandenen Räume genutzt werden. Schließlich befände sich dort noch unverzichtbare Technik. Nutzbar seien lediglich die Eingangshalle sowie die frühere Mitropa. Insgesamt rund 1324 Quadratmeter, wie der Spremberger Hauptamtsleiter Thomas Lehmann von der Bahn erfahren hat.

 
Signal aussenden
„Wir haben ein Interesse am Bahnhof, weil er ein Eingangstor zu unserer Stadt präsentiert“, bringt Abgeordneter Andreas Bränzel (CDU) die Problematik auf den Punkt. Zudem habe die Kommune ihre Interessen zu wahren. Nicht zuletzt, so fordert der Kommunalpolitiker, sollte Spremberg ein Signal aussenden, dass der Stadt ihr Bahnhof wichtig sei. Und das selbst in Zeiten knapper Kassen. Jeder, der eine Idee für das Ensemble habe, werde unterstützt.
Bränzels Fraktionskollege Egon Wochatz hat schon konkrete Vorstellungen, wie das Gebäude genutzt werden könnte. „Ich bin dafür, dass in den Bahnhof eine Station der Märkischen Dichterstraße einzieht. Wir sollten eine Arbeitsgemeinschaft bilden, die das Projekt vorbereitet“, schlägt der Altbürgermeister vor. Er denkt dabei vor allem an Leben und Werk Erwin Strittmatters.
Jetzt fordert die Stadt die Grundrisse für das Bahnhofsgebäude an. Und der nächsten Sitzung des Hauptausschusses werde eine Vor-Ort-Besichtigung vorangestellt.
Indes präsentiert Werner Hillmann vom Spremberger Ingenieurbüro MKS schon mal, wie  andere Städte in Brandenburg ihre verwaisten Bahnhöfe zu neuem Leben erweckt haben. So entsteht in Finsterwalde eine Fortbildungsstätte der Bahn inklusive mehrerer Übernachtungsmöglichkeiten. Für Bad Liebenwerda sei eine Radlerpension vorgesehen. Und in Lübbenau sei „Schlafen im Kunstwerk“ möglich. Im Bahnhofsgebäude wohlgemerkt.

 
Landtag bewegt sich
Indes könnte es in Brandenburg, ähnlich wie in Sachsen-Anhalt seit 2006, demnächst ein spezielles Förderprogramm für die Umnutzung von Bahnhöfen geben, wie Landtagsabgeordneter Raik Nowka ankündigt. Im April hatte es dazu bereits eine Anhörung im Potsdamer Landtag gegeben.

 
„Nebenbaustelle“
Stadtverordneter Jens-Uwe Winkler (Vereinte Wählergruppen SPB) bedauert, dass im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes vor wenigen Jahren der eigentliche Bahnhof nicht angefasst wurde. Benny Stobinski (Die nächste Generation) sagt dagegen, dass für ihn der Bahnhof nur eine „Nebenbaustelle“ sei. Vielmehr solle sich die Kommune auf die Stärkung ihrer Innenstadt konzentrieren. Dort schließe ein Geschäft nach dem anderen. Arbeit sei also mehr als reichlich vorhanden.
Dennoch ist die übergroße Mehrzahl der Abgeordneten für ein „Bahnhofsprojekt“.



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