Strom ab durch Muskau, Forst und Guben bis Ratzdorf

Niederlausitz
Im Verbreitungsgebiet im örtlichen Buchhandel

Region (h.) Es ist vollkommen entspannt in einem schwierigen Jahr entstanden, dieses Jahrbuch 20-21. Es schaut nach vorn und weit zurück, lässt aber aus unverkennbarer Journalisten-Feder auch Gegenwart flackern.
Petra und Jürgen Heinrich sind diesen Sommer der Neiße von ihrer Quelle im Isergebirge bis zur Mündung in die Oder gefolgt, mal auf polnischer, mal auf deutscher Seite. Ihr Reisejournal ist kurzweilig, lehrreich, gut illustriert.
Dieser literarischen Reportage folgen zwei Pückler-Reisen. Der renommierte Historiker Siegfried Kohlschmidt erklärt mit verschmitztem Augenzwinkern den Weg des Gartenfürsten zu den Nibelungen. Dann geht es auf Pücklers letzte Reise. Sein Arzt Dr. Liersch hat ihn vor genau 150 Jahren dabei begleitet.
Abwechslung bringt Dr. Klaus Lange mit Sagen aus der Gegend um Peitz; der Historiker meldet sich einige Kapitel später nochmals mit Fakten aus dem KZ-Außenlager Schwarzheide und vom Sprengstoffbeschaffer der Stauffenberg-Gruppe. Der Mann war Nachfahre angesehener Cottbuser Handwerker.
Ostsee-Vater Ingolf Arnold, der in dieser Buchreihe schon das Meer von morgen beschrieb, stellt minutiös und so noch niemals zusammengefasst die Arbeit der Retter des Branitzer Parks dar. Jeder sollte und muss wissen, dass Pücklers Werk dank dieser Leidenschaft lebt. Ingolf Arnold war in die Projekte seit seinem Lausitzer Auftauchen als Jungingenieur involviert. Welch eine Freude, in seinem Tagebuch zu blättern!
Ab Seite 94 wendet sich das Jahrbuch Virchow zu. Der große Arzt, Pathologe und Altertumsforscher hat viele Knochen und Keramik im Lausitzer Sand ergraben. Jetzt steht sein 200. Geburtstag an. Prof. Dr. Dr. Ingo Wirth aus Spremberg liefert seine Biografie: Jens Lipsdorf zeigt, was vom Anthropologen Virchow in der Slawenburg Raddusch lebendig ist. Auf dem Weg dorthin liegen auch Cottbuser Amtsteiche, über die Dietrich Kunkel fesselnd und mit schönen Dokumenten erzählt.
Die Gegend erklingt in der Biografie von Volksmusik-Legende Karl Esbach, der „Servus“ sagt. Er ist nach Österreich gezogen, seine Fans winken ihm nach.
Siegfried Malk erinnert sich seiner Schulzeit im Spreewald, und Dr. Ulrich Röthke gedenkt einer Künstlerin schlichter Schönheit: Blechenpreisträgerin Dorothea von Philipsborn starb vor 50 Jahren. Mit dem sächsischen Wanderer Prof. O. E. Schmidt kehren wir um 1920 bei den Brühls in Pförten ein, und zuletzt geht es um das bunte Notgeld. – Zu betrauern haben wir die Autoren Hans Hörenz, der in vier Bänden davor mit ihnen schrieb, und einen wahren „Chef“: Museumsdirektor Siegfried Neumann.

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