Kathrin Winkler vom Tourismusverband zieht positive Bilanz für die zu Ende gehende Saison
Senftenberg. Die Urlaubssaison 2016 im Lausitzer Seenland neigt sich dem Ende entgegen. Es wird also Zeit für ein erstes Resümee. Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V., zieht im Interview eine erste Bilanz.
Wie schätzen Sie die Saison 2016 vom Grundsatz her ein?
Kathrin Winkler: Die Nachfrage nach dem Seenland ist weiter angestiegen. Mittlerweile führt die die Bewerbung mit dem Thema Landschaft im Wandel auch zu positiven Effekten in den Randbereichen, beispielsweise Spremberg. Positiv war natürlich der große Ferienkorridor unserer Hauptquellmärkte (Ferien Sachsen/Brandenburg). Der durchwachsene Sommer war perfekt für die Rad-, Quad-, Jeep- und Kulturanbieter.
Wo gab es Zuwächse?
Der Zuwachs war vor allem im Campingbereich spürbar. Bei großen Anbietern, speziell beim Familienpark Großkoschen, bestehen allerdings kaum noch freie Kapazitäten. Darüber hinaus freuen wir uns, dass sich unser neues Online-Buchungssystem bewährt hat. So konnten die freien Kapazitäten der teilnehmenden Einrichtungen optimal am Markt platziert werden. Übrigens: der goldene September hat noch einmal für gute Nachfrage gesorgt.
Welche Attraktionen wurden von den Urlaubern besonders nachgefragt?
Landschaftswandel und vor allem Radfahren sind die Themen, die neben dem Wasser saisonübergreifend und saisonverlängernd wirken und auch gut nachgefragt wurden. Ebenso begehrt: der Solarkatamaran sowie das Red-Bull-Air-Race auf dem Lausitzring.
Hat sich die gastronomische Situation (bislang lückenhafte Versorgung) verbessert?
Die gastronomische Versorgung bleibt weiter eine Herausforderung. Negativ war natürlich auch der Brand der Rostlaube und der fehlende schnelle Ersatz. Hier hoffen wir auf ein neues Angebot zum Saisonstart 2017.
Gab beziehungsweise gibt es Änderungen, Erweiterungen und Reparaturen am Radwegenetz?
Im Radbereich gab es nur geringfügige Änderungen. Der Spreeradweg sowie die Seenlandroute wurden im Bereich der Ruhlmühle (Gemeinde Spreetal) verlegt. Der Verlauf durch die dortige wasserführende Furt konnte aus Sicherheitsgründen nicht mehr vertreten werden. Aus diesem Grund verlaufen diese beiden Routen nunmehr auf nordöstlicher Seite der Spree durch Waldgebiet und gehen in Neustadt wieder ihren bekannten Verläufen nach. Die Ausschilderung der Radwege wurde weiter optimiert. Hier erfolgten konkrete Abstimmungen mit den Kommunen und Zweckverbänden. Bezüglich desn Radweges zwischen Hoyerswerda und dem Seenland (Geierswalde/Partwitz) gibt es nun endlich positive Signale, auch wenn sich die Fertigstellung noch hinziehen wird.
Woher stammen die meisten Urlauber?
Die meisten Urlauber kommen auch in diesem Jahr aus Sachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und natürlich Tschechien. Hierfür wurden diverse Aktivitäten unternommen, zum Beispiel eine Informationsreise für tschechische Reisebüros, Pressefahrten sowie der Besuch der Messen in Prag.
Auf was dürfen sich Einheimische und Touristen in der Saison 2017 freuen? Welche Höhepunkte sind zu erwarten?
Die Seenlandtage als Saisonstart sind auf den 22./23. April terminiert. Über den Winter werden im Familienpark 25 Ferienhäuser abgerissen und anschließend neu errichtet. Zudem werden die vier Baumhäuser im Hafencamp als ganz neues Angebot im Seenland sicher eine entsprechende Nachfrage generieren. Erstmals gibt es einen Flyer, der die Kulturangebote für die Nebensaison zusammenfasst. Für den Sommer soll dies weitergeführt werden. Geplant ist darüber hinaus die Zwischennutzung am Spreetaler See in der Saison 2017 („schneller See“ für Motorboote etc.). Die „Glück-Auf-Ausstellung“ wird 2017 am Seestrand Lieske aufgebaut. Und der Koschendamm soll zur Saison 2017 freigegeben werden. Voraussichtlich ab 1. Januar 2018 wird der Tourismusverband auch die Touristinformation Hoyerswerda betreiben, die noch in 2017 in das Bürgerhaus ziehen wird und damit wieder näher an Gästen und Einheimischen ist.
Mit Kathrin Winkler sprach
Torsten Richter-Zippack
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