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Treppe für die Fische in Cottbus

Cottbus, Top-Themen | Von | 10. Dezember 2021

Großes Bauvorhaben am Kleinen Spreewehr.

Kleines Spreewehr

Hier links soll entsprechend der aktuell bevozugten Variante des Landesamtes für Umwelt der Fischpass am Kleinen Sprewehr entstehen. Fotos: J. Hnr.

Cottbus (hnr.) Nicht nur unter Anglern hat es sich herumgesprochen: Nach dem Großen Spreewehr soll nun auch das Kleine Spreewehr einen Fischpass bekommen, eine Millionen teure Treppe direkt im denkmalgeschützten Stadtgebiet an der linken Südspitze der Mühleninsel. Betroffen wären der bestens gepflegte Frühlingsgarten aus der Zeit der ersten Cottbuser Gartenschau 1954 und der Ostrower Steg. Die Planungen sind, wie der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Axel Vogel (Grüne), auf eine Kleine Anfrage der LINKEN-Abgeordneten Anke Schwarzenberg erklärte, weit fortgeschritten.
Demnach wurden je zwei Varianten rechts- und linksseitig der Spree für das Bauwerk geprüft. Den Mühlengraben als Weg für die Fische „anzubieten“, schlossen Fachleute aus; er münde zu weit unterhalb des Kleinen Spreewehrs. Der Minister erklärt: „Das Landesamt für Umwelt (LfU) favorisiert die Fischaufstiegsanlage auf der Spitze der Mühleninsel linksseitig des Kleinen Spreewehrs. Grund hierfür sind die besseren hydraulischen und fischökologischen Verhältnisse am linken Ufer. Diese und zwei Varianten am rechten Spreeufer werden im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung untersucht.“ Und er fügt hinzu: „Durch den Bau der Fischaufstiegsanlage werden Teilflächen vom potenziell betroffenen Denkmal in Anspruch genommen.“ Errichtet wird dieser Pass für die „Dimensionierungszielarten Wels, Barbe, Blei, Hecht, Zander und Quappe“, die mit unterschiedlicher Häufigkeit in der Spree vorkommen. Eine EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert, diesen Lebewesen die Wanderung und Ausbreitung entlang der Fließgewässer zu ermöglichen; im Bereich von Stau- und Wehranlagen ist der Bau von Fischtreppen und Fischpässen dafür ein geeignetes Instrument. Die Rede ist von bis zu 1,60 Meter langen Welsen und vielleicht auch Lachsen, die solche nassen Betontreppenkanäle bewältigen sollen.
Die Kosten für derartige Anlagen sind immens und nicht wenige Cottbuser fragen sich, ob für das Geld nicht besser Kitas gebaut oder Straßen und Brücken instand gesetzt werden sollten. Kritiker befürchten zudem, dass sensible Stadtlandschaft durch ein übermäßiges Betongebilde zerstört wird. Der Großteil der Mittel kommt von der EU, und deren Geld bleibt jeweils eisern zweckgebunden. Die Planfeststellung obliegt aktuell der zuständigen oberen Wasserbehörde, die für die Auslegung zur Beteiligung der Öffentlichkeit verantwortlich ist und weitere Träger öffentlicher Belange, deren Arbeit durch das Vorhaben berührt wird, zur Stellungnahme auffordert. Einwendungen werden im folgenden Erörterungstermin behandelt. Erst zuletzt formuliert die obere Wasserbehörde den Planfeststellungsbeschluss. Der Bau könnte dann beginnen. Zeitfenster gibt es dafür noch nicht.

Fischpass

Blick vom Bootseinstieg am Sandower Spreeufer zum Kleinen Spreewehr. Auch von hier aus könnte ein Fischpass gebaut werden. Das Gutachten zur Umweltverträglichkeit steht noch aus.

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