Guben: Das letzte Musterbuch Tuchmachergeschichte

Musterbuch
Das letzte Musterbuch der Gubener Tuchmachergeschichte ist das Objekt des Monats August. F.: Rene von Quennaudon

Guben (MB). Die Vereinsmitglieder des “Gubener Tuche und Chemiefasern e.V.” stellen das Objekt des Monats August vor: Das letzte Musterbuch der Gubener Tuchmachergeschichte. Im September 1992 haben 5 Engagierte der ehemaligen Gubener Wolle damit begonnen, die Textilindustrie in der Stadt Guben neu beleben zu wollen. Am 17. Oktober 1994 wurde die Richtkrone für die Produktionshalle der Gubener Tuchmacher GmbH im Gewerbegebiet Deulowitz gesetzt und bereits am 24. März 1995 die Produktion aufgenommen. Mit Abschluss der 14-Millionen-Mark-Investition trat die Gubener Tuchmacher GmbH wieder auf den deutschen und den europäischen Markt.

Von 28 Beschäftigten wurden hier hochwertige Stoffe, vom leichten Sommergewebe bis zum schweren Manteltuch für Damenoberbekleidung für den Sommer 1996 hergestellt. Zeitweilig waren 8 Vertreter mit dem Musterbuch aus dem Jahr 1995 unterwegs, um Konfektionäre für Großaufträge zu finden. Aber das Geschäft lief aus verschiedenen Gründen schlecht. Es sollte das letzte Musterbuch der Gubener Tuchmachergeschichte gewesen sein…. Am 4. März 1997 war der Hoffnungsfaden gerissen. An dem Tag mussten die beiden Geschäftsführer beim Amtsgericht Cottbus den Konkurs anmelden. Nachdem im Jahr 1276 das Gubener Tuchmacherhandwerk erstmalig urkundlich erwähnt wurde, hatte Guben nun nach 721 Jahren seine Tradition verloren. Besuchen Sie auch die neue Sonderausstellung „Volkskunst in der DDR“, sie ist Dienstag – Freitag von 12 bis 17 Uhr und Sonntag von 14 bis 17 Uhr für Sie da.

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