Vater der Mühle-Uhren bei Fiederman
Cottbus | Von CGA Verlag | 10. November 2023Glashütte-Kompetenz auf Kreuzfahrtschiffen und im Uhrenhaus am Cottbuser Altmarkt.
Mühle-Kundenberatung: Uhrmachermeisterin Karin Fiedermann (88) im Geschäft am Altmarkt mit Wiedergründer Hans-Jürgen Mühle aus Glashütte. Foto: J. Heinrich
Cottbus (h). Wer touristisch auf den Weltmeeren unterwegs ist, braucht in mehrfach wechselnden Zeitzonen zuverlässige Zeitangaben. Die geeigneten Uhren dafür liefert für deutsche Schiffe die Firma Mühle, Glashütte. Hans-Jürgen Mühle (82) sagt das nicht ohne Stolz, denn er hat den Familienbetrieb 1994 wiederbegründet, nachdem sein Vater Hans Mühle 1945 die Tradition seines Großvaters, der den Betrieb schon im 19. Jahrhundert begonnen hatte, fortsetzte, was 1972 zunächst in der Verstaatlichung endete. Hans Jürgen Mühle wurde staatlicher Leiter in Glashütte, entschied sich aber 1994 wieder für den eigenen Weg und seit 1996 fertigt er Uhren an. Solide Zeitmesser für hohe Ansprüche und auch ganz besondere. „Unsere Schiffsuhren lassen sich vor- und rückwärts stellen“ sagt er, weil das dort notwendig ist. Für Hubschrauber-Piloten baut Mühle Armbanduhren mit Bedienknöpfen innen am Handgelenk. „Das war der Wunsch von Piloten. Wir reden mit unseren Kunden und machen möglich, was gebraucht wird“, erklärt der Fachmann alter Schule. Mit dem Uhrenhaus Fiedermann am Cottbuser Altmarkt unterhält der Glashütter seit Jahren engsten Kontakt, was zu regelmäßigen Kundentagen, zuletzt vergangenen Freitag, führt. Dann steht auch die Meisterin Karin Fiedermann, inzwischen 88 Jahre jung, am Ladentisch. In der Zeit ihrer Meisterschule hat sie mehrfach in Glashütte hospitiert und schwärmt vom großen Geist der deutschen Uhrenhauptstadt. Für Nachfolgerin Heide Teuerle, ebenfalls anerkannte Meisterin ihres Fachs, hat das Mühle- Programm etwas Klares, Eindeutiges. Diese Uhren seien wirklich schön, meint sie, und sie mogeln sich nicht modisch motiviert am eigentlichen Zweck vorbei: zuverlässig auf den ersten Blick genaue Zeit anzuzeigen. Da merkt man die Firmen-Herkunft aus der Messtechnik.
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