Fußballwochenende in der Lausitz-Arena Cottbus

Die Trainerlegenden Uli „Niko“ Nikolinski und Fritz Bohla mit Betreuer Bernd Ospaleck hatten mehr erwartet.
Lange Gesichter am Spielfeldrand (v.l.): Die Trainerlegenden Uli „Niko“ Nikolinski und Fritz Bohla mit Betreuer Bernd Ospaleck hatten mehr erwartet.

Drei Tage Fußball unterm Hallendach / „Budenzauber“ aller Alterklassen begeisterte in Summe viele tausend Zuschauer in der Lausitz-Arena.

Cottbus. Letztes Wochenende fanden nach zweijähriger Corona wieder die ersten Hallenfußballturniere in der Lausitz-Arena statt. Dem 8. „Bretterknaller“ der Legenden schloss sich Samstag und Sonntag das Traditionsturnier der SG Groß Gaglow an.
Klangvolle Namen ehemaligen Bundesliga- und Nationalspieler lockten zahlreichen Zuschauer zu guter Kost mit vielen Toren und hervorragenden Torwartleistungen an. Gefeiert wurde Trainerlegende Eduard Geyer, und den Ehrenanstoß vollführte der neue Oberbürgermeister Tobias Schick.

Spiel
Sie gaben in den rot-blau gestreiften Erfolgstrikots ihr Bestes, doch das war nicht genug. Die Energie-Legenden blieben mit nur einem Punkt aus dem Spiel gegen Dortmund Letzter des Sechser-Feldes. Fotos: J. Heinrich

In über vier Stunden wurden 15 Spiele im Modus jeder gegen jeden absolviert. Zwei ehemalige FCE-Akteure standen sich gleich im Auftaktspiel gegenüber. Bei der DDR-Auswahl war es Daniel Ziebig, auf BFC-Seite Jens-Uwe Zöphel. Im Spiel drei trafen Gastgeber FC Energie und der spätere Turniersieger FC Magdeburg aufeinander. Andre Thoms, Andrzey Kobylanski, Rene Rydlewicz, Mike Jesse Thomas Hoßmang, Toralf „Locke“ Konetzke, „Fußballgott“ Detlef Irrgang, Matthias Zimmerling und der extra aus Schottland angereiste Albaner Rudi Vata gaben ihr Bestes. Rene Rydlewicz brachte den Gastgeber in der sechsten Spielminute in Führung- Riesenjubel in der Halle. Doch die Europapokalsieger vom 8. Mai 1974 (2:0 gegen den AC Mailand) enteilten schnell auf 1:3. Auch die folgenden drei Spiele verloren die Fritz-Bohla-Schützlinge. Im letzten Spiel gegen den BVB vergaben sie in letzter Sekunde eine 2:1 Führung – letzter Platz, trotzdem Beifall. Das rassigste Spiel des Turniers war das vierte. Lars Jungnickel brachte die DDR-Auswahl schon nach einer Minute in Führung. Sechzig Sekunden später glich Magdeburg per Fallrückzieher von Robert Koch aus. Magdeburg erhöhte auf 3:1. Lars Jungnickel verkürzte auf 3:2, doch Lars Fuchs legte zum 4:2 nach. Doch die Auswahl kam zurück. Christian Fröhlich traf zweimal – 4:4! Die Halle war „aus dem Häuschen“. Am Ende entschied das Torverhältnis über den Turniersieg. Der 1.FC Magdeburg blieb vor der Bundesligaauswahl Ost und Sparta Prag, es folgten BFB Dynamo Berlin, Borussia Dortmund und zuletzt FC Energie Cottbus.
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Siegerehrung
Am Ende zog Christian Knecht, stellvertretender Abteilungsleiter Fußball der SG Groß Gaglow, ein Fazit: „Man merkte den Zuschauern an, dass sie sehr froh waren das dieses Turnier nach zwei Jahren Abstinenz wieder stattfand. Auch hatten wir bisher nur positive Resonanz. Als Gastgeber blieben wir beim Männer A-Turnier hinter unseren eigenen Erwartungen zurück. Mit 0 Punkten Sang- und Klanglos auszuscheiden möchte niemand, aber Fußball ist ein Ergebnissport. Deshalb wird es dieses Turnier auch weiterhin geben, nicht weil wir es mal wieder gewinnen möchten, nein weil es immer wieder neue Geschichten schreibt und die Geschichte ist noch nicht zu Ende.“ Der 1. FC Guben konnte sich beim diesjährigen Wanderpokalturnier den ersten Platz im Herren. Foto: SG Groß Gaglow

Die SG Groß Gaglow richtete schon ihr 38. Hallenfußballturnier für Nachwuchsmannschaften und im Herrenbereich aus. War der Samstag dem Nachwuchs vorbehalten, so gehörte der Sonntag den Herren. Die Altliga spielte ihren Pokalsieger aus. Der SV Wacker 09 Ströbitz setzte sich vor den Kahrener SV 03 und SV Motor Cottbus-Saspow. Parallel lief das B-Turnier, das die Spielgemeinschaft Briesen/Dissen vor Kahren und der II. Mannschaft des Gastgebers gewann.
Im A-Turnier spielten Mannschaften der Landesliga und Landesklasse. Saspow kam dank des hervorragend haltenden Schlussmannes nach 9-Meter-Schießen ins Der schwere Gegner hieß 1.FC Guben aus der Landesliga, dort zurzeit auf Platz sechs. Der amtierende Kreismeister und Aufsteiger in die Landesklasse steckte einen schnellen Rückstand weg, konnte aber das 2:0 eine Minute später nicht verhindern. Der Favorit gewann mit 2:1.

Joachim Rohde