Peinlicher FCE verschenkte Punkte

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„Pele“ Wollitz entschuldigte sich für das 1:2-Ergebnis gegen Ingolstadt
Aber gravierende Umstellungen zeigten schnell spürbare Wirkung

Der Tiefpunkt der aktuellen Spielzeit dürfte für den FC Energie am vergangenen Freitag erreicht worden sein. Gegen den 14. der Liga unterlag Cottbus im eigenen Stadion mit 1:2. Der Sieg hätte für die Audistädter eigentlich noch höher ausfallen müssen. Energie gab sich nach der bitteren Niederlage beim direkten Aufstiegskonkurrenten Bochum auf. Die Mannschaft hat die Saison scheinbar schon abgehakt, die Endplatzierung hinter Rang drei spielt keine wesentliche Rolle mehr. Für die Fans im Stadion und Ingolstadts Kontrahenten im Abstiegskampf war diese Leistungsverweigerung allerdings inakzeptabel. „Wir haben keine Einstellung zum Spiel gefunden, keine Leidenschaft gezeigt. Die Verantwortung wurde nur weiter geschoben“, regte sich Trainer Pelé Wollitz zu Recht auf. Dass er mit seiner Startformation den Grundstein allen Übels legte, wurde schon im zweiten Teil des Offenbarungseids klar.
Energie spielte Ingolstadt mustergültig in die Karten. In der Vergangenheit mühte sich Wollitz’ Truppe zunehmend um kreative Spielansätze. Vor allem das Flügelspiel avancierte zur größten Stärke des Teams. Gegen den FCI war das Konzept jedoch wieder auf den Sturmtank Jula zugeschnitten.
Die langen Bälle auf den abwanderungswilligen Rumänen fanden ihre Abnehmer konsequent in den Ingolstädter Reihen. Reimerink kam kaum zur Entfaltung, da er meist schon bei der Ballannahme attackiert wurde. Damit war der Cottbuser Spielaufbau lahm gelegt.
Ingolstadt kombinierte sich mit schnellen Angriffen vor Kirschbaums Tor. Innerhalb von vier Minuten legten die Gäste zwei Treffer hin. Es hätten mehr sein können. Die Heimelf nahm ihr Schicksal lethargisch an.
Erst nach der Pause zeigte die Truppe ein anderes Gesicht. Wollitz hatte reagiert. Mit drei Innenverteidigern, Abräumer Hünemeier als Mittelstürmer und Jula auf der Position des Spielmachers kam frischer Wind. Auf Vorlage von Hünemeier erzielte Petersen prompt den Anschlusstreffer. Das neue Sturmduo steht also.
Mehr war nicht drin und auch nicht verdient. Ob diese Taktik ein Modell für die Zukunft ist, bleibt fraglich. Es zeigt, dass die Mannschaft dringend neue Impulse benötigt. „Für die erste Halbzeit möchte ich mich entschuldigen“, raunte Wollitz.
Zum Mittelmaßgipfel tritt Energie heute beim TSV 1860 München an. Für den FCE kann es nun nur noch darum gehen, das Minimalziel der Saison zu erreichen und die Platzierung der Vorsaison zu übertreffen. Damals war Cottbus neunter. Einen ähnlich leblosen Auftritt wie am vergangenen Wochenende kann sich der Verein nicht wieder leisten.
Es wird sich heute zeigen, wer die Saison mit Anstand zu Ende bringt.Mit Brzenska verlängerte unter der Woche ein Leistungsträger seinen Vertrag bis 2014. Weitere sollen folgen. Friedrich Heinrich