Zumindest das Ergebnis stimmte nach Spiel in Rostock:
Nach dem verpassten Aufstieg und dem Gewinn des Landespokals, war die Luft offenbar raus. Nur dank eines verwandelten Foulelfmeters hat es dann doch noch zum Sieg gereicht: Bei einer insgesamt schwachen Partie hat Energie Cottbus Hansa Rostock 1:0 geschlagen.
Anton Makarenko erzielte mit einem Foulelfmeter in der 74. Minute das Siegtor für die Lausitzer, die erstmals in Rostock gewannen. Von Beginn an waren die ersatzgeschwächten Hausherren die leicht tonangebende Mannschaft. Aus den Bemühungen sprang bis zur Pause allerdings nur eine wirkliche Torgelegenheit heraus. Nach dem Wechsel verflachte die ohnehin schon schwache Partie. Hansa verstärkte die Offensive. Energie Keeper Kevin Müller musste allerdings nur selten eingreifen. Stefan Krämer hatte wichtige Entscheidungen verkündet. So verliert Energie Cottbus seinen Torjäger Tim Kleindienst nach Freiburg und auch Torwart Kevin Müller verlässt die Lausitz im Sommer.
„Um die neue Saison mach ich mir keine Sorgen“
Energie-Kapitän Uwe Möhrle (35): es gibt nur die Marschroute nach oben
Wohl keine Fußballmannschaft wurde personell so auf den Kopf gestellt wie die von Energie Cottbus nach dem Abstieg in Liga 3 im vergangenen Jahr. Beinahe die einzige Konstante im Team ist Kapitän Uwe Möhle. Im Gespräch schaut er auf eine erfolgreiche Saison zurück.
Herr Möhrle, was überwiegt? Die Freude, dass der Ligaverbleib nie gefährdet war oder Wehmut, den Aufstieg nicht geschafft zu haben?
U. Möhrle: Ich kann mich noch gut an das Abstiegsjahr erinnern. Das war nicht so lustig. Jetzt haben wir oft ordentlichen Fußball gespielt. Klar ist natürlich auch Wehmut dabei, den Anschluss verpasst zu haben.
Wie schätzten Sie die Lage vor der Saison ein?
Der Neuanfang war enorm. Dieersten Trainingseinheiten haben wir mit nur zehn Mann absolviert. Da hatte ich ganz ehrlich viele Fragezeichen. Ob ich hier bleibe, war eines. Nach dem Gespräch mit dem neuen Sportdirektor und dem Trainer war mir klar, dass das die richtige Entscheidung ist.
Der Trainer ist also der Vater des Erfolges?
Stefan Krämer ist nicht nur menschlich wie in seinen Ansprachen überragend sondern auch im positiven Sinne fußballverrückt. Er passt perfekt hierher und ist zu 100 Prozent authentisch.
Energie ist Mannschaft des Jahres in Cottbus geworden. Wie stolz ist man da als Kapitän?
Stolz war ich schon, da nach dem Abstieg großes geleistet wurde. Aber ich hatte auch ein schlechtes Gewissen gegenüber anderen tollen Mannschaften der Stadt, dass wir als Absteiger diesen Preis bekommen haben.
Was fehlte am Ende zum Aufstieg?
Wir haben ganz einfach in den entscheidenen Spielen verloren. Die Big Points haben wir liegengelassen. Klar, gab es auch viele Ausfälle. Es ist allerdings auch zu einfach, es auf die Verletztenliste zu schieben. Wir haben jedenfalls immer am Limit gespielt.
Kleindienst, Perdedaj und Müller verlassen den Verein. Wird die kommende Saison wieder ein Neuanfang?
Die Abgänge tun weh, aber ein Korsett steht. Das Positive ist aber, dass wir die Erfahrung aus der aktuellen Saison haben. Um die neue Serie mache ich mir keine Sorgen. Vor einem Jahr hatte ich schon große Bedenken. Ich bin sicher, dass wir eine schlagkräftige Truppe haben werden.
Schlagkräftig für den Klassenerhalt oder den Aufstieg?
Wer den Trainer kennt weiß, dass es für uns nur die Marschroute nach oben gibt. Das Mittelfeld ist nicht unser Anspruch.
Sie sind 35. Wie sieht Ihre Zukunftsperspektive aus?
Ich habe in dieser Saison nur ein Spiel wegen Gelbsperre verpasst. Um Fitness mache ich mir also keine Sorgen. Mein Vertrag ist noch ein Jahr gültig. Planungen habe ich mir abgewöhnt.
Wo schalten Sie in der Sommerpause ab?
Wir bleiben hier. Wir erwarten in sechs Wochen Familienzuwachs.
Was wird es denn?
Ein Junge.
Herzlichen Dank für das Gespräch. Es fragten Mathias Klinkmüller und Matthias Boddeutsch.
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