Wo man vom „Braven Soldaten Schwejk“ begrüßt wird
Cottbus (bw). Wer kennt nicht die schelmischen Geschichten vom braven Soldaten Schwejk? Seit 90 Jahren gehen die Abenteuer aus der Feder des tschechischen Dichters Jaroslav Hašek um die Welt, und wenn man das Restaurace „Václav“ gleich neben dem Reiterhof „Zur Kutzeburger Mühle“ betritt, kann es durchaus sein, dass man von eben diesem Schwejk herzlich begrüßt wird. Nein, es ist nicht der originale Soldat aus dem Schelmenroman, aber Václav Bilek kommt seinen Gästen gerne in einer typischen Schwejk-Bluse und dem dazu gehörenden Käppi entgegen. Václav Bilek hat die Gaststätte im Mai des vorigen Jahres übernommen und böhmisch-mährisches Flair mitgebracht. „Ich habe schon vor über 20 Jahren die gute Küche und natürlich das weltweit bekannte Bier aus meiner Heimat in die Lausitz gebracht“, erinnert sich der Chef des Hauses. „Damals wusste ich nicht, ob die Leute dafür zu begeistern sind. Inzwischen gibt es viele Stammkunden, die regelmäßig zu mir kommen“, freut er sich. „Es sind aber auch viele Gäste, die sich auf die Spezialitäten einer besonders schmackhaften Küche aus unserem Nachbarland freuen und am Wochenende oder an einem ganz gewöhnlichen Wochentag einmal richtig gut bedient werden wollen.“
Es ist ja auch einfacher, mitten in der schönen Natur im Süden von Cottbus beste tschechische Küche und ein gutes „kühles Blondes“ genießen zu können, als dafür einige hundert Kilometer fahren zu müssen. Die gemütliche Atmosphäre im „Václav“ tut ein Übriges, sich sofort wohl zu fühlen. „Unsere Gäste sitzen jetzt gerne am Kamin, genießen das gute Essen und merken dabei manchmal nicht, wie oft die über einhundert Jahre alte Wanduhr ihren hellen Halbstundenschlag schon erklingen ließ“, erzählt Václav Bilek, der auch sonst immer eine lustige Geschichte für seine Gäste parat hat. Von hier aus ging schon so manche Kremserfahrt zur Spree, und wer vom Spaziergang zurückkommt, ist hier genau richtig. Andrea Protzke, die auf eine Tasse Kaffee an einem der hölzernen Tische Platz genommen hat, erzählt, dass sogar ihre Tochter Michelle gerne nach einer Reitstunde hier ist. „Der Chef und seine Mitarbeiter sind alle sehr freundliche und fröhliche Gastgeber, das gefällt uns.“
Im Gastraum
nebenan hat gerade eine größere Gruppe ihre Plätze eingenommen. Auf Firmen, Vereine, Familien und natürlich Wander- und Radlergruppen ist man hier bestens vorbereitet. Natürlich ist es gut, wenn man sich vorher in das Reservierungsbuch eintragen lässt. Dann sind ganz individuelle Wünsche auch kein Problem. „Unsere Küche ist auf alles eingestellt. Küchenchef Jakub Vořišek und sein Jungkoch Pavel Buřič wissen, was gut schmeckt und haben alle Rezepte im Kopf. Da fehlen natürlich auch nicht die echten Knödel. „Die können nur wir richtig zubereiten“, sagt Pavel Buřič und rollt bereits das nächste Teigstück in seinen Händen. Und er hat Recht!
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