Anmerkungen zum Kinderstück der neuenBühne Senftenberg.
Senftenberg. Einen gemütlichen Spielplatz mit Lampions und Vogelgezwitscher hat Holger Syrbe gebaut. Der Fuchs (Petrick Gees, mehr naiv als schlau) hat in einer alten Tonne geschlafen, räkelt sich und putzt sich ausgiebig die Zähne. Wildschwein Daniel Borgward, ein bisschen tapsig, kommt dazu, und es tut sich etwas Erstaunliches in Gummiplanschbecken: Eine Eintagsfliege schlüpft! Hübsch ist das gemacht, und als wimpernklimperndes Blondchen gibt Alrun Herbing ein ganz reizendes Insekt, dem die Herzen zufliegen. Nicht nur die der vier- und fünfjährigen Kinder im Theatersaal, sondern auch die von Fuchs und Wildschwein.
Das genau ist das Problem, mit dem sich Regisseurin Alice Asper für die kindlichen Gemüter gefühlvoll arrangiert. Martin Baltscheit hat eine konfliktreiche Romanze geschrieben. Wieviel kann, darf oder muss man schwindeln, um Liebe, Leben und Tod in die große Klammer Glück zu fassen?
Die gutmütigen Waldtiere nennen das Geschöpf ihres Verliebtseins „Maifliege“ und erleben mit ihr rasche Entwicklungen – Abenteuer, die für ein ganzes schönes (Fliegen-)Leben reichen. Die Geschichte geht gut aus, wenngleich im Schlussapplaus manch ratlos-nachdenkliches Kindergesicht auf die zuletzt doch quicklebendige Fliege schaute. – Das Theater geht mit diesem schönen, sehr aufrichtigen Stück auf Reisen zu vielen Spielstätten. „Nur ein Tag“ macht Kindern viel Freude. J. Heinrich
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