Ärzte müssen gelockt werden

Spremberg diktiert wie sich junge Mediziner in der Region niederlassen:
Spremberg (mk). Welzow hat drei Arztpraxen. In zwei davon sind die Ärzte 65 Jahre alt und werden demnächst in den Ruhestand gehen – eine Horrormeldung für die Bewohner der kleinen Stadt. Denn eine Nachfolge ist nicht in Sicht. Ein Problem das Welzow heute, schon bald aber die gesamte Region haben wird, prognostiziert Raik Nowka von der Knappschaft in einer Disskussionsveranstaltung zum Ärztemangel auf dem Spremberger Georgenberg am Dienstag. Schließlich sind über die Hälfte der Ärzte im Spree-Neiße-Kreis 50 Jahre alt und älter. Wie lassen sich nun Ärzte in die Region zur Niederlassung locken? Das war die Frage der Veranstaltung. Eingeladen war Volker Rolle. Dieser berät in Cottbus Ärzte nach dem Studium, wie sich eine Niederlassung auch wirtschaftlich lohnt. Er kenne die Sorgen und Nöte der Mediziner, sagt er. „Kann ich an dem Standort wirtschaftlich überleben?“, ist die Frage, die er gestellt bekommt. Für Spremberg ist diese Frage schwierig zu beantworten. So hat die Stadt zwar eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft und eine geringe Arbeitslosenquote, andererseits schwindet die Einwohnerzahl laut Demografie-Prognosen. Finanzökonom Karsten Larsen sieht aber nicht nur den finaniellen Aspekt bei einer Niederlassung. So sind 60 Prozent der Mediziner Frauen. Diese wollen heutzutage nicht rund um die Uhr arbeiten, sondern auch Zeit für die Familie haben. Eine Niederlassung die sich zwei Ärzte teilen, wäre deshalb ein Modell. Generell raten die Experten den Kommunen: Ärzteförderung ist Wirtschaftsförderung.


Kommentare

Eine Antwort zu „Ärzte müssen gelockt werden“

  1. Brauchen wir bald eine Männerquote für diesen Berufszweig?

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