Das Handwerk würdigt seine Meister

166 Jungmeister und 213 Silberne Meister werden geehrt.

Alexander Ermakov
Alexander Ermakov wird neben weiteren 165 Jungmeistern der Meisterbrief würdig überreicht. F.: HWK

Region. Am „Tag des Meisters“ werden am Freitag im Cottbuser Stadion der Freundschaft insgesamt 213 Silberne Meister sowie 166 Jungmeister aus 16 Gewerken gewürdigt.
Einer von ihnen ist Alexander Ermakov. Er ist der beste Tischlermeister im Kammerbezirk der Handwerkskammer Cottbus (HWK) und wird dafür im Rahmen des Festprogramms geehrt.
Ein Meisterabschluss mit Bestnoten – dieses Ergebnis passt zum bisherigen Lebensweg von Alexander Ermakov. Als er mit elf Jahren aus Russland nach Deutschland kam, prägte ihn besonders die Holzwerkstatt, die es in seiner damaligen Schule in Herzberg gab. „Ich wollte nach dem Schulabschluss unbedingt Geld verdienen“, erinnert sich der Jungmeister. Mit der Finsterwalder Tischlerei und Drechslerei Richter fand er den passenden Ausbildungsbetrieb. Zum Leistungsumfang gehörten Türen, Treppen, Bauelemente, Innenausbau oder individueller Möbelbau. Seine Tischlerausbildung krönte Alexander Ermakov 2013 bereits mit dem Ausbildungspreis der Sparkasse Elbe-Elster und einer Prämie von 1.000 Euro.
Der junge Mann wechselte später in die Tischlerei von Volker Carius nach Herzberg, wo auch der Entschluss reifte, die Meisterausbildung zu starten. „Mit der Finanzierung von 75 Prozent über das Meister-BAföG konnte ich die Meisterausbildung in Vollzeit bei der HWK Cottbus starten“, so der Jungmeister. „Ich möchte die Tischlerei als Nachfolger übernehmen.“ In die Zukunft blickt der Tischlermeister optimistisch: „Hausbesitzer investieren in unsicheren Zeiten verstärkt in die Wertsteigerung ihrer Immobilie. Ich übernehme einen Kundenstamm, der weiß, dass die Tischlerei gut läuft. Der Trend geht mittlerweile zum Allrounder, der für viele Sparten offen bleibt, wie etwa Rollläden oder Fenster zu reparieren.“

Grit Pitzschler
Grit Pitzschler aus Elsterwerda ist seit 25 Jahren erfolgreiche Friseurmeisterin und Unternehmerin.
Foto: HWK

Mit dem Silbernen Meisterbrief wird Friseurmeisterin Grit Pitzschler aus Elsterwerda geehrt. Sie hat in diesem Jahr gleich doppelt Grund zur Freude und zum Feiern: Vor 25 Jahren – am 20. Oktober 1997 – legte sie erfolgreich ihre Meisterprüfung im Handwerk ab. Genauso lange ist sie selbstständige Unternehmerin. Sie gehört damit zu insgesamt 26 Handwerkerinnen, die alle vor 25 Jahren den Meistertitel im Friseurhandwerk erlangten und noch heute ein eigenes Unternehmen in dieser Branche leiten.
Mit gerade einmal 26 Jahren machte sich Grit Pitzschler selbstständig. „Seitdem habe ich viel dazugelernt – sei es im betriebswirtschaftlichen Bereich oder hinsichtlich der Mitarbeiterführung. In den Jahren halfen mir Weiterbildungen und Seminare, um mich weiterzuentwickeln und mit dem Wandel der Zeit zu gehen“, sagt die heute 52-jährige Friseurmeisterin.
Als selbstständige Unternehmerin hat Grit Pitzschler die wirtschaftlichen Kennzahlen jederzeit im Blick. „Ich weiß genau, wie viel Quadratmeter ein Arbeitsplatz benötigt, wie viel Umsatz dieser Platz pro Tag erwirtschaften muss und nach wie vielen Jahren sich die neue Kosmetik-Liege amortisiert“, so die Friseurmeisterin. „Erfolg hat drei Buchstaben: TUN. Meine Mitarbeiter leben unsere Philosophie. Sie beherrschen die Abläufe von Dienstleistungen und Service am Kunden – jeder Handgriff sitzt. Ich lebe es aber auch vor.“
Die sechs Mitarbeiter sind es auch, die dafür sorgen, dass kein Kundenwunsch unerfüllt bleibt. Die Chemie im Team stimmt. Mit den Jahren hat sich der Handwerksbetrieb eine richtige „Fangemeinde“ zugelegt. „Wir sind sogar zu einer kleinen eigenen Marke geworden. Das verschafft uns einen Wettbewerbsvorteil“, weiß Grit Pitzschler.

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