Bäcker zwischen Tradition und Moderne.
Spremberg. Von den steigenden Energie- und Rohstoffpreisen sind auch die Lausitzer Bäcker betroffen. Die Backöfen werden mit Gas, Strom oder Kohle betrieben und die Mehlpreise steigen ebenfalls stark. Das stellt sie vor große Herausforderungen, denn im Wettbewerb mit den Discountern wollen sie keine Qualitätsabstriche zulassen.
Um diese Entwicklung etwas abzufedern bewirtschaftet Bäckermeister Jörg Sperling, Inhaber der Spremberger Bäckerei Brade, seit Jahren rund 150 Hektar Acker, auf dem er Getreide für die eigene Bäckerei anbaut. Wie im Bäckerhandwerk, pflegt er auch hier Traditionen mit dem Anbau der alten Winterweizensorte Ostpreußischer Dickkopf. „Backwaren aus alten Sorten können eine Alternative für Allergiker sein“, sagt er und erzählt nebenbei dass seine Familie aus Ostpreußen kommt. Mit dem Verein VERN e.V. setzt er sich für den Erhalt alter Getreidesorten ein.
Nachhaltigkeit ist derzeit in aller Munde – in der Bäckerei Brade wird diese seit Jahren gelebt. Regionale hochwertige Rohstoffe, vom Mehl aus Spremberg, Burg und Braunsdorf über Gas und Strom von den Städtischen Werken Spremberg bis hin zum schonenden Umgang mit den Arbeitsmaterialien – so wird der Backofen bald 100 Jahre. Um noch umweltfreundlicher zu werden, ist jetzt eine Solaranlage geplant. Diese nachhaltige Handwerksarbeit schafft unverwechselbaren Geschmack und wird von vielen Stammkunden geschätzt, darunter junge Familien und Allergiker. In diesem Jahr feiert Jörg Sperling 35-jähriges Meisterjubiläum, 26 Jahre davon betreibt er selbständig die Bäckerei Brade. Seine Berufswahl hat er nie bereut, denn Bäcker ist ein abwechslungsreicher Beruf mit Herausforderungen. Frühes Aufstehen ist ebenso angesagt wie feiner Geschmack und Einfühlungsvermögen.
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