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Wirtschaftliche Zukunft ungewiss

Wirtschaft | Von | 12. Oktober 2018

Handwerk fordert Politik zum Handeln auf.

Region (MB). Aktuell ist das regionale Handwerk in guter wirtschaftlicher Verfassung. Das jedoch könnte sich ändern, wie aus einer Umfrage der Handwerkskammern Cottbus und Dresden zum „Strukturwandel in der Lausitz“ hervorgeht.
Mehr als 60 Prozent befragter Unternehmen nennen Zukunftssorgen. Sie befürchten mit dem Braunkohleausstieg den Verlust von Kaufkraft, weitere Abwanderung von Fachkräften aus der Region und steigende Steuer- und Abgabenlast.

Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus

Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus | Foto: Handwerkskammer Cottbus

Der erste Block im Kraftwerk Jänschwalde steht in Sicherheitsreserve. Das wurde vor drei Jahren beschlossen. Bund und Landesregierung konnten aber keinen Ersatz für die 600 Arbeitsplätze schaffen, die mit der Abschaltung verloren sind. Knapp 40 Prozent der antwortenden Betriebe bezeichnen sich selbst als „mäßig bis stark abhängig von der Braunkohlewirtschaft“. Jedes fünfte Unternehmen bewertet seine künftige wirtschaftliche Lage mit unbefriedigend (aktuell drei Prozent).
Am schlechtesten bewertet wird die Verfügbarkeit von Fachkräften, gefolgt vom unzureichenden Angebot an betrieblicher Förderung und dem Thema Breitband und Verkehrsinfrastruktur. Hierin wird neben der Ansiedlung neuer Industrie der größte Handlungsbedarf gesehen.
Die Erwartungen an die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“, die am Donnerstag in der Lausitz war, sind dementsprechend hoch. Eine jährliche Wertschöpfung von 1,4 Milliarden Euro muss nach Auslaufen der Braunkohleverstromung ersetzt werden. Gesichert sein müssen auch danach stabile Energieversorgung und bezahlbare Strompreise. „Diese Themen kommen in den aktuellen Diskussionen viel zu kurz“, betont Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus. „Wir haben viele energieintensive Betriebe wie Metallbauer, Tischler, Fleischer oder Bäcker, die zum Teil Tag und Nacht produzieren und schon heute enorme Kosten schultern. Da kommen schnell sechs- bis siebenstellige Beträge zusammen. Das geht an die Grenzen der Wettbewerbsfähigkeit.“
Die Lausitz kann die Last des Kohleausstiegs nicht allein tragen. „Die Zukunft der Handwerksbetriebe ist mit dem Strukturwandel verknüpft. Die Politik muss dies bedenken und begleiten“, sagt Dr. Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden.
Die Wirtschaftsregion braucht im Strukturwandel einen ausgewogenen Branchenmix aus Industrie, Dienstleistungen und Handwerk. Es gilt, die Leistungsfähigkeit des Mittelstandes zu fördern.

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