Anna Käßner wuchs in der Zahnarztpraxis auf und wollte nie etwas anderes sein als Zahnärztin
Cottbus (h.) In diesen Septembertagen hat sich ein langer Traum für Valeria Käßner erfüllt. Und auch für Tochter Anna, die nach fünf Jahren als „Doctor of Dental Surgery“ ihr Studium abgeschlossen hat.
Die angesehene Cottbuser Zahnärztin mit russischen Wurzeln, die im Carl-Thiem-Klinikum ausgebildet wurde und 1992 in die freie Niederlassung ging, eröffnete 1996 ihre heutige Praxis am Brandenburger Platz. Tochter Anna erzählt: „Ich saß in der Krabbelbox, Schwester Birgit warf mir die Plüschtiere zu. Und schon von da an wollte ich immer nur Zahnärztin werden.“ Die Mutter bestätigt: „Stimmt, ihr Vater wollte sie zu Medizin überreden als Nachwuchs für die eigene Praxis – aber nein, es sollte Zahnmedizin sein.
Anna – natürlich im Thiem-Klinikum geboren – besuchte das Niedersorbische Gymnasium und entschied sich für einen internationalen Studiengang in Poznan. Aufgewachsen war sie ohnehin zweisprachig russisch/deutsch, und „das Sorbische half mir ausgezeichnet im Gespräch mit polnischen Patienten. Die Uni-Sprache wurde zwar nach nur drei Jahren Schulenglisch zum Kraftakt, aber das war neben Kommilitonen aus den USA, Kanada und Norwegen bald gemeistert.
Jetzt ist alles geschafft. Anna Käßner bringt zum Einstieg schon viel Praxis mit. Sie war in jedem Sommer zum Praktikum hier in Cottbus. Außerdem: „In Posen haben wir Studenten in der Uniklinik schon früh am Patienten gearbeitet.“ Hier zuhause fuchst sie sich jetzt in die ganze Käßnersche Leistungspalette ein, vom Umgang mit den aus Cerec-Keramik computergesteuerten Inlays, über die Implantate, die Parodontose-Diagnose, -Prophylaxe und -Therapie bis zu den Schönheitsleistungen, Video-Demonstrationen und manchem mehr. Zahnmedizin ist eine höchst dynamische Disziplin, in der Valeria Käßner jederzeit auf dem Höchststand hantiert.
Die Tochter kennt die Maximalansprüche der Patienten, kennt Beschwerden, die aus falscher Zahnstellung auf andere Organe wirken. „Häufiger als allgemein angenommen, diagnostizieren wir Dysfunktionen der Kiefergelenke; die Beschwerden sind vielfältiger Art.“ Sie denkt daran, zu diesem Thema zu promovieren. Dazu werden Hospitationen in Kliniken, Zusammenarbeit mit polnischen Kollegen, auch interdisziplinäre Kolloquien und viele andere Maßnahmen erforderlich sein. Die reiche Erfahrung der Mutter, die kommendes Jahr nun ziemlich gelassen den 25. Niederlassungs-Geburtstag feiert, bildet einen sicheren Hintergrund.
Ob eines Tage wieder eine Krabbelbox in der dann auf zwei Etagen eingerichteten gemeinschaftlichen Praxis auftaucht, muss sich zeigen. Immerhin gibt es schon einen Freund, einen Cottbuser. Und tatsächlich: Kennengelernt hat Anna ihn hier als Patient.
Die Zahnarztpraxis und vielleicht noch der Golfplatz sind prägende Orte für die junge Zahnärztin, die gern Cottbuserin ist.
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