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Bis etwa 1976 fuhr die Linie 1 direkt bis auf den Bahnhofsvorplatz
Arno Schulz aus Guben fuhr noch auf dieser Strecke: „Richtig ist diesmal C. Ende der 60-er Jahre fuhr ich zwei Jahre lang fast jeden Sonnabend und Sonntag zur Weiterbildung zur Handwerkskammer nach Cottbus. Vom Bahnhofsvorplatz rumpelte die Straßenbahn durch Spremberger Straße zum Altmarkt und weiter. Dies für 15 Pfennig pro Fahrt! Die Mitte des Altmarktes war damals ein unbefestigter Parkplatz, in der „Sprem“ waren beiderseits Bürgersteige, auf der Fahrbahn fuhren die Straßenbahn, Autos, Radfahrer usw. – heute kaum noch vorstellbar. Die erste Bahn fuhr in Cottbus am 18. Juli 1903. Die Gubener waren etwas langsamer und konnten erst am 24. Februar 1904 ihre Straßenbahn in Betrieb nehmen, die aber nur bis zum 8.Juni 1938 fuhr.“
Klaus Reiter schreibt vom Eschenweg in Cottbus: „Wir sehen hier das alte Empfangsgebäude des Cottbuser Bahnhofs. Er wurde 1866 mit der Strecke Cottbus-Berlin eröffnet; 1867 wurde die Strecke bis Görlitz verlängert. 1903 begann der Fahrbetrieb der Roten Linie bis zur Oberkirche und bis zum Jahresende wurde die Strecke bis zur Sandower Apotheke verlängert. 1904 hatte die Cottbuser Straßenbahn 29 Triebwagen, acht Beiwagen. Bis 1909 war die Strecke auf 12,5 Km ausgebaut. Das Foto muß Anfang 1930 aufgenommen worden sein. 1945 wurde der Bahnhof zerstört und nur noch in Barackenform aufgebaut. Als 1976 die neue Bahnhofsbrücke entstand, wurde auch die Straßenbahnlinie zurückgebaut. Ein Stück des alten Jugendstil-Geländers wurde in das neue Geländer mit eingefügt. Zu diesem Zeitpunkt (1978) wurde auch das neue Bahnhofs-Empfangsgebäude gebaut.“
Auch Knut Noack aus der Straße der Freundschaft in Lauchhammer schreibt: „In den frühen 1970-er Jahren, als der Neubau entstand, wurde diese Linie eingestellt.“ Dem schließen sich die meisten Einsender an. Gerald Löffler mailt uns: „Die Straßenbahn fuhr noch in den 1970er Jahren die Rampe hinunter zu dem Empfangsgebäude in Mittellage. Eine ähnliche Bauweise kann man heute noch in Guben sehen. Das Empfangsgebäude wurde 1945 beim Abzug der letzten SS- und Wehrmachtsverbände zerstört. Den Bombenangriff hatte es mit Schäden überstanden. Wann es errichtet wurde, ist nicht bekannt. Das Letzte was blieb von alter Pracht, waren einige Bahnsteigüberdachungen in schöner gusseiserner Ausführung. Der Verein der Parkeisenbahn-Förderer wollte daraus ein Dach für den Bahnhof am Zoo errichten, was auch sehr gut in die Pückler-Landschaft gepasst hätte. Aber die Theoretiker aus den Amtsstuben haben das abgelehnt. Jetzt liegt das Denkmalmaterial irgendwo im Depot. Da haben wir nun alle etwas davon.
Richard Haubold schreibt: „…jedenfalls fuhr hier 1969 noch ein einzelner Triebwagen hinauf zum Stellwerk und dann nach links. Ich bin damit gefahren, als ich vor nunmehr 50 Jahren beinahe nach Cottbus gezogen wäre. Ich hatte Arbeit angeboten bekommen (als Tischler), fand aber keine Wohnung. So bin ich auf dem Dorf geblieben und wohne da noch heute. Die neue Straßenbahn zum Bahnhof kenne ich noch nicht.“ Arno Schulz in Guben gewinnt das signierte NIEDERLAUSITZ-Jahrbuch 20-20 – es ist das allererste Exemplar, das den Verlag noch vor der Premiere verlässt.
Gewonnen hat diesmal Brigitte Hübner aus Cottbus.
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