Region (MB). Die Stimmung im Lausitzer Handwerk ist gedämpft. Ein Viertel der Unternehmen, die sich an der Frühjahrskonjunkturumfrage der Handwerkskammer Cottbus (HWK) beteiligt haben, bewertet die aktuelle Geschäftslage als schlecht. Die mehr als 9.400 Betriebe im Kammerbezirk stemmen sich vehement gegen die extrem schweren und unberechenbaren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Je länger die Unsicherheiten bestehen, desto höher ist das Risiko, dass Betrieben die Puste ausgeht.
Die Herausforderungen sind vielfältig: Hohe Inflation, Kaufkraftverluste, hohe Energie- und Materialpreise, Nachwuchs- und Fachkräftemangel und demografischer Wandel sind an der Tagesordnung. Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der HWK Cottbus dazu: „An den langfristig positiven Aussichten für das Handwerk und seine Beschäftigten ändert die aktuelle Krise der Unternehmen nichts. Die Betriebe und ihre Arbeit werden dringend gebraucht, wenn es darum geht, den Klimawandel, die Digitalisierung, die Energie- und Mobilitätswende und all die vielen anderen Zukunftsprojekte zu stemmen. Ohne funktionierendes Handwerk geht nicht viel in Südbrandenburg und in Deutschland. Daher ist die Politik aufgefordert, dabei zu unterstützen, dass diese Betriebe die derzeitige Krisenphase überstehen und weiter auf dem Markt bleiben.”
Wie in der gesamten Wirtschaft hat sich auch im Gesamthandwerk die Stimmung spürbar verschlechtert. Nur noch ein Fünftel der Unternehmen berichtet von gutlaufenden Geschäften. Im ersten Quartal 2022 waren es noch 30 Prozent. Ein Viertel der Betriebe gab an, dass sich die Situation gegenüber dem Vorjahr verschlechtert hat. Insbesondere Bauhaupt- und Ausbaugewerbe sowie die Unternehmen des gewerblichen Bedarfs bewerten ihre aktuelle Geschäftslage recht pessimistisch. Zufriedenheitswerte von über 90 Prozent gehören der Vergangenheit an.
Die Erwartungen für die kommenden Wochen sind gedämpft. Nur noch 15 Prozent der Unternehmen vertrauen darauf, dass sich die Rahmenbedingungen kurzfristig verbessern werden. Knapp 30 Prozent erwarten hingegen eine weitere Eintrübung der Geschäftslage.
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