Die Wohnungen in solchen Komplexen waren billig, komfortabel und begehrt.
Wir hatten im Begleittext zum letzten Rätselbild schon bemerkt, dass sich in der DDR-Zeit die Wohngebieter der Niederlausitzer Städte zum Verwechseln ähnlich wurden. Und so schreibt Günther Biallas aus der Louis-Braille-Straße in Cottbus: „Wenn ich das Bild sehe, würde ich spontan sagen es ist die Leipziger Straße in Cottbus mit der Schule auf der linken Seite.“ Er bestätigt damit den Trend, aber Recht hat er nicht. Genauer weiß es Martina Händel aus Senftenberg: „Das von Ihnen gezeigte Foto, Märkischer Bote vom 18. September, zeigt die ehemalige Otto-Grothewohl-Schule, die Schule 5 in Senftenberg. Heute steht dort der Netto-Markt.“
Auch S. Sachse mailt: „Es ist die Stelle, wo jetzt der Netto-Einkaufsmarkt in Senftenberg steht. Da war mal eine Schule, die schon in dieser Reihe Hauptmotiv war, worauf viele Leser reagierten. Die Wohnblocks könnten auch in Cottbus oder Guben oder in einer ganz anderen östlichen Gegend gestanden haben. Sie waren billig im Vergleich zu Altbauten komfortablen und daher sehr begehrt.““ Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus hat wieder genauer Angaben: „Bei dem abgebildeten Gebäude handelt es sich um die ehemalige Polytechnische Oberschule V mit dem Namen ‘Otto Grotewohl’ in Senftenberg. Auf der Fassade stand in großen Lettern: Du (bist jung und darum) lerne, denn Du wirst der Erbe sein!
Im Jahr 1966 wurde die Schule in der Straße des Bergmanns eröffnet. Sie wurde in damaliger Einheitsbauweise errichtet.
Johanna Grotewohl, die Witwe des ehemaligen ersten Ministerpräsidenten der DDR, war bei der Namensgebung zugegen.
Die Schule existiert nicht mehr. An dieser Stelle befindet sich ein Einkaufsmarkt mit großem Kundenparkplatz.“
Mit freundlichen Grüßen bemerkt unsere „Leserin und Rätselfreundin“ Ingrid Kühn aus Altdöbern: „Das Rätselbild vom 18.9.2021 zeigt Senftenbergs Straße des Bergmanns, links im Bild die Grothewohl-Schule in den 80er Jahren. Das Bild ist mir noch sehr vertraut, weil ich in der links abgehenden Hörlitzer Straße 1976 mit meinem Mann eine Wohnung bekam und bis 1983 mit meiner Familie dort gewohnt habe. Anstelle der Schule gibt es heute nun dort wieder mehr Einkaufsmärkte. Hier hatte man gute Busverbindungen in die Stadt und zur Arbeit, die Haltestelle geradezu in dieser Straße. Weil die Wohnung dann mit zwei Kindern etwas klein wurde, sind wir nach Altdöbern in das Haus meiner Eltern gezogen.“
Manfred Gnida vom Weinberg in Spremberg erörtert: „Senftenberger und auch ehemalige Schüler der abgebildeten Schule wird die Lösung des Fotos sehr bekannt sein. Persönlich besitze ich eine Ansichtskarte aus den 1970er Jahren mit dem gleichen Motiv. Die Aufnahme zeigt die Straße des Bergmanns und die Polytechnische Oberschule ‘Otto Grotewohl’. Zu Zeiten der DDR wurden in Folge von Anstieg der Einwohnerzahl und der damit verbundenen Stadtentwicklung neun Polytechnische Oberschulen und eine weitere Oberschule (EOS) errichtet. Nach der Wende wurden durch ein Schulentwicklungskonzept in diesen Schulen Realschule, Gymnasium sowie Gesamt- und Grundschulen eingerichtet. Auf Grund von Schülerrückgang wurden um 2000 die Schulen zusammengelegt und Schulgebäude, wie das im Bild links, zurückgebaut. Ich denke die Schule 5 ist 1966 eröffnet und 2003 geschlossen worden.“
Helmut Stephan vom Finkenweg in Großräschen beschreibt ganz genau: „Diesmal sind wir wieder einmal in Senftenberg. Es ist die Wilhelm-Pieck-Straße zu sehen. Sie endet vorn an der Kreuzung mit der Hörlitzer Straße und nimmt weiter ihren Verlauf als Straße des Bergmanns bis zum nächsten Kreuzungspunkt Ernst-Thälmann-Straße/ Klettwitzer Straße/ Rudolf-Harbig-Straße. An der vorderen Kreuzung gelangt man links abbiegend zur Schwimmhalle und rechts zum BTU-Standort. Nach der Kreuzung befindet sich linkerseits die ehemalige 5. Polytechnische Oberschule ‘Otto Grotewohl’, die 1966 eingeweiht wurde. Den Namen erhielt diese Schule 1968 persönlich von Frau Grotewohl. Vor dem Schulhauseingang stand die vom Senftenberger Bildhauer Ernst Sauer geschaffene Plastik mit den zwei Straußenvögeln. Die Schule wurde um 1990 abgerissen und an ihrer Stelle steht jetzt ein Einkaufsmarkt“
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