Vor der einstigen Ingenieurschule steht noch der symbolische Bergmann
Das Motiv der Vorwoche war für viele Leser aus allen Teilen der Niederlausitz leicht zu identifizieren. Für viele waren damit Erinnerungen verbunden, angenehme und auch andere. Gisela Mallkowsky aus der Langen Straße in Hörlitz stellt fest: „Wenn auch der ‘Bergmann’ sehr schlecht zu sehen ist, ist es doch eindeutig die damalige Bergingenieurschule, jetzt Teil der BTU, in Senftenberg.“ Dafür entscheidet sich auch Reinhard Borrmann aus der Turower Straße in Cottbus: „Das Foto zeigt uns die Ingenieurschule für Bergbau und Energietechnik ‘Ernst Thälmann’ der 1960er Jahre.“ Knut Noack aus der Straße der Freundschaft in Lauchhammer meint: „Direkt rechts daneben steht die Campusbibliothek der BTU Cottbus-Senftenberg, die aber hier nicht zu sehen ist.“
Ausführlicher schreibt Norbert Klar aus der Schillerstraße in Schipkau: „Es handelt sich um die Ingenieurschule ‘Ernst Thälmann’ Senftenberg, wo ich selbst Anfang der 70er Jahre studiert habe. Nach der Wiedervereinigung wurde sie die Fachhochschule Lausitz und ist heute Bestandteil der BTU Cottbus-Senftenberg, wo ich regelmäßig die Seniorenakademie besuche. Aus der damaligen wunderschönen Aula wurde die Bibliothek, und die beliebte Mensa wurde stark umgebaut. Von 1967 bis 1971 besuchte ich die EOS ‘Walter Rathenau’ gegenüber der Ingenieurschule im heutigen Gesundheitsamt. Das sehr gute Mittagessen für 55 Ost-Pfennige nahmen wir in der Mensa der Ingenieurschule ein. An die Karnevalsveranstaltungen von damals erinnere ich mich immer wieder gern. Zwischen Aula und Mensa wurde eine Art Stollen aufgebaut, und wir tanzten in allen Sälen. Rückblickend war das die schönste Zeit in meinem Leben.“
Klaus Reiter vom Eschenweg in Cottbus kommt zu dem Schluss: „Wir sind hier in Senftenberg (scherzhaft Mostrichhügel genannt) Großenhainer Straße, Ecke An der Ingenieurschule. Es ist die Ingenieurschule für Bergbau- und Energetik „Ernst Thälmann“. Ich kenne es deshalb, weil meine Nichte dort studiert hat und mein Schwiegervater aus Hoyerswerda dort Vorträge gehalten hat. Er war Sicherheitsinspektor im Kraftwerk Schwarze Pumpe. Neben dem Eingang steht ein Bergmann, der die Studienrichtung darstellt. Am 22.9.1947 wurde die damalige „Steigerschule“ eröffnet. Der erste Studiengang war mit 60 Studenten belegt, die zum Steiger ausgebildet wurden. Nach weiteren zwei Semestern hatten sie den Abschluss als Bergingenieur. Die Unterrichtsräume befanden sich an verschiedenen Stellen, und 1952 wurde das abgebildete Gebäude bezogen. Herr Büder war der erste Direktor. Seit 2013 ist es die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg.“
Auf „den Eingang zur Ing.-Schule Senftenberg“ verweist auch Jochen Kunzmann aus der Karl-Marx-Straße in Großräschen, während Hilmar Rubin aus der Weißwasserstraße in Forst Gedanken ganz anderer Art bewegen: „Das Foto zeigt die Bergingenieurschule in Senftenberg mit einem Plakat, das nach der Einführung der Wehrpflicht und dem Bau der Mauer in Berlin nicht mehr tragfähig war. Also eine Abbildung vor 1961. Es war auch nicht mehr möglich, hier zu studieren, falls man die hier eingeführte vormilitärische Ausbildung ablehnte. Also keine Gelegenheit in diesem Gebäude nützliche Lebenszeit zu verbringen.“
Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus kommt auf die Plastik zurück: „Die rechts neben dem Eingang stehende Bergmann-Statue symbolisiert den Charakter dieser Bildungseinrichtung. Verändert hat sich die Struktur und die Bezeichnung der Bildungseinrichtung bis zur Universität. 1991 war es die Fachhochschule Lausitz. 2009 nannte sie sich Hochschule Lausitz (FH), 2013 dann Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg.“ Die Figur hat es auch Sebastian Sachs angetan, der uns mailt: „Schön, dass es den Bergmann in Senftenberg noch gibt. Ich hatte ihn vergessen, aber – na klar – auch er erinnert an die großartige Dorothea von Philipsborn, an deren ‘Krankenschwester mit Kindern’ ich in der Cottbuser Thiemstraße oft vorbeigegangen bin. In Bad Liebenwerda gibt es eine wunderschöne Brunnenfigur von ihr, und in Weißwasser, wo sie nach der Vertreibung von ihrem Gut im heutigen Polen lebte, existieren eine ganze Anzahl Tierfiguren der Künstlerin, die 1964 mit dem Carl-Blechen-Kunstpreis des Bezirkes Cottbus 1. Klasse geehrt wurde. Sie lebte 1894 bis 1971; den 2,50 Meter hohen Bergmann aus Steinzeug schuf sie 1953 als ersten Großauftrag nach dem Kriege. Bedeutend ist auch eine Christusfigur in der Kirche von Schleife, die schon 1948 entstand und noch teils in Naturalien bezahlt wurde.“
Gewonnen hat Heidrun Basto aus Senftenberg/ OT Brieske. Herzlichen Glückwunsch.
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