Cottbus: Die Herrschaften spazieren vom Wall zum Kaiser-Wilhelm-Platz

damals110924_cb.jpgDie feine Promenade… / Wall war ein Ort für den milden Sonntag
Ilse Brummack, Dieter Einicke, Heinz Knobloch und viele andere Cottbuser Leser zweifelten keinen Moment: Es ist der Weg vom Wall zum Kaiser-Wilhelm-Platz, den die sonntäglich herausgeputzten Herrschaften hier um 1905 beschreiten.
Brigitte Albrecht, Ur-Cottbuserin seit Generationen, hat sich besonders gefreut über das Motiv. Helga Jung verweist auf eine ganze Reihe von Häusern, die heute noch stehen, und Jürgen Klingmüller bezieht sich ebenfalls auf Häuser, die noch stehen, aber nicht zu sehen sind; nämlich jene links vom Promenadenweg. „Bis Ende 2007 befand sich dort der ‘Stuk’, der Studentenkeller, der nach 35 Jahren wegen ‘unüberbrückbarer Differenzen’ mit dem Vermieter zu einem Umbaukonzept schloss. Jetzt ist Cottbus Universitätsstadt, und der Verlust dieses Clubs ist geradezu makaber. Es wäre überhaupt interessant zu wissen, was die GWC mit diesen stadtbildprägenden, aber total vernachlässigten Häusern vorhat.“
Unser Leser Georg Müller hat diesmal die Straßenbahn übersehen und das Bild ins 19. Jahrhundert zurück verlegt, aber er hat natürlich recht: Das Konzept des Bildkünstlers scheint ein Lobpreisen jenes Jahrhunderts der industriellen Revolution mit dem wachsenden Reichtum zu sein. In die romatische Szene fährt in Form der Straßenbahn die Moderne hinein.