Cottbus: Glocke stürzte beim Brand 1945 ab

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Das Rathaus mit einigen Häusern der Nordseite um 1930. Die beschädigte Glocke des Rathauses ist im Foyer des Stadthauses am Erich Kästner Platz zu sehen – C) war diesmal richtig

Rathaus ereilte gleiches Schicksal wie die Oberkirche, wurde aber abgerissen:
Erstaunlich viele Rätselfreunde wissen, wo die Glocke zu finden ist. „Die Stundenglocke des historischen Cottbuser Rathauses hat im neuen Stadthaus einen würdigen Platz gefunden. Die Antwort fällt mir diesmal leicht, ich habe die Glocke dort erst unlängst in Augenschein nehmen können. Antwort C ist richtig“, mailt Wolfgang Bauch. Auch Michael Kuhrt und Roland Gaffron sandten die Lösung C) zu. Georg Müller notiert dazu: „Der Altmarkt bietet sich zur österlichen Freude an; das Alte Rathaus zeigt sich noch undemoliert in voller Pracht: der schlanke Turm mit Uhrenanzeige und im Hintergrund ist die Glocke zu erahnen. Nach der Befreiung war alles schrottreif, die Glocke gesprungen und wurde schnell noch der stadtmusealen Obhut zur Verwahrung übergeben.
Immerhin überdauerte der Rathausbau mehrere Jahrhunderte. Aus dem 13. Jahrhundert stammten die Fundamente des Rechteckbacksteinbaues mit seinen 1,3 Meter dicken Fundamenten aus dem 13. Jahrhundert. Nach den Stadtbränden von 1600 und 1671 wurde der bis auf die Gründung dabei zerstörte Turm danach bis 1690 neu hochgezogen und erhielt eine doppelte Laterne mit Zwiebelhaube.
Die Bebauung der dargestellten Marktnordseite lässt sich bis in das 17. Jahrhundert nachweislich zurückverfolgen und belegt im Wesentlichen drei Bauzeiten. Den Barock, dann den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt und schließlich den berlinisch-preußischen Baustil des Klassizismus.“
Jens Pumpa weiß zu berichten: „Der Turmuhrmacher Schlodder bewahrt noch Zeiger und Zifferblatt der Uhr auf, die Glocke steht im Museum. Im Zuge der Kampfhandlungen im April 1945 wurde das Rathaus stark beschädigt und brannte aus. Beim Brand des Rathauses fiel die Glocke herab und bekam einen Sprung. Das Gebäude wurde 1946 wegen Einsturzgefahr abgerissen.“
Auch Herbert Ramoth wusste über den Verbleib von Zeiger und Zifferblatt. Er mailt: „Der schlanke und kleinere Turm des Rathauses mit einer Höhe von 43 Metern ähnelte in Form und Gestalt dem Turm der gewaltigen Oberkirche, die 55 Meter Höhe misst. Beide ereilte in den Kriegswirren das gleiche Schicksal: sie brannten aus. Während die Oberkirche im Laufe der Jahre wieder ihr einstiges Aussehen erhielt, verschwand das Rathaus mit dem Turm für immer von der Bildfläche. Einige Details des Rathausturmes konnten durch mutige Cottbuser Bürger gerettet werden und wurden somit zu historischen Erinnerungsstü-cken an ein Cottbuser Bauwerk, das einst Stadtgeschichte geschrieben hat.“
Die Cottbus-Geschichten von Helmut Routschek gewinnt Wolfgang Bauch.
Herzlichen Glückwunsch!