Cottbus: Im Gasthaus „Zum Goldenen Stern“ tranken auch Soldaten ihr Bierchen

Ein Restaurant von gutem Ruf.

Der „Zum Goldenen Stern in Cottbus

Das Lokal ist nicht vergessen. Gabriele Drescher aus Cottbus, Liebenwerdaer Straße erinnert sich: „Der Gasthof Zum Goldenen Stern befand sich in der Cottbuser Berliner-/Ecke Lieberoser Straße. In dem flacheren Haus ganz links im Bild befand sich ein Friseur. Die letzten Wirtsleute des Sterns waren die Eheleute Richter, die nach Abriss der Häuser den Lindenhof in Jessern am Schwielochsee übernahmen. Im Goldenen Stern verbrachten meine Freunde und ich viele schöne gemütliche Stunden bei guter Hausmannskost und Getränken, alles bezahlbar, Ende der 60er-, Anfang der 70er Jahre. Das Straßenbild ab der Lieberoser Straße in Richtung Stadtmitte ist heute ein völlig anderes – bis zur Einmündung Friedrich-Ebert-Straße ist alles umgestaltet worden – in meiner Erinnerung lebt jedoch noch das ‘alte Cottbus’. Vielen Dank für Ihre Veröffentlichungen, mir machen sie sehr viel Freude.“

Auch Klaus Wetzke aus der Liebermannstraße in Cottbus kehrte hier ein: „Das Gasthaus stand an der Ecke Berliner Straße / Karl-Marx-Strasse. Wir haben als Soldaten 1963 – ‘64 vom Flugplatz Cottbus dort auch mal ein oder mehrere Bier getrunken. Preisstufe 1: 0,33 l für 0,40 Mark.“

Frank Irmer aus Cottbus schreibt: „Der ‘Goldene Stern’ leuchtete in Cottbus. Zu sehen ist die uralte Gaststätte „Zum Goldenen Stern“, Lieberoser- /Ecke Berliner Straße. Sie war von der Berliner Straße aus über ein paar Stufen zu erreichen. Für den Neubau der Wohnscheibe mit neuem Lokal (zunächst) gleichen Namens an der Karl-Marx-Straße wurde die Gaststätte 1980 abgerissen. Im Zuge weiterer Abrisse wurde auch die versetzte Kreuzung Bahnhof- /Karl-Marx-Straße begradigt. Heute ist das „XXL Redo“ dort beheimatet.“

Manfred Gnida aus Spremberg: „Restaurants und Hotels mit Namen ‘Zum Goldenen Stern’ gab und gibt es zahlreich in vielen Orten, aber das Foto zeigt ein Lokal in Cottbus, Ecke Lieberoser- /Berliner Straße. In der Berliner Straße gab es einst vielen Lokalitäten,so auch dieses Gasthaus ‘Zum Goldenen Stern’. Es war bis zum Abriss um 1980 bekannt für eine umfangreiche Speisekarte mit sehr gutem Angebot und freundlicher Bedienung. Die Abrissbirne im Brunschwiger Quartier machte Platz für eine Wohnscheibe Mit den Wendewirren kam ja bald auch das Ende des Vorzeigeobjekts Hotel ‘Lausitz’, das erst zum 6. Pioniertreffen der DDR am 18.Juli 1970 eröffnet worden war. Zurück zum Foto: Links ist ein Friseursalon erkennbar, einst Friseur Gustav Fitzner, später unter Salon Mahr bekannt. Die Gaststätte hatte zwei Räume, links der erste Gastraum, und nach einem kleinen Bogen gelangte man rechts in den 2. Gastraum. Gelesen habe ich, dass hier auch die Baronin von Werben gern einkehrte. Aus dem gleichen Haus ist auch die Kornbrennerei, Destillation u.Likörfabrik von Ernst Steffen zu nennen. Die Räume über der Gaststätte dienten zu Wohnzwecken.“

Redo
Blick zum „Redo“ (r.) und zur Stadtbibliothek (l. mit Walmdach). Genau dazwischen, wo jetzt Bäume wachsen, stand der „Goldene Stern“ und könnte noch stehen. Vor dem „Stern“ gab es zur Ecke Karl-Marx-Straße noch ein kleines Häuschen, in dem ein Herr Müller mit Antiquitäten handelte. Hnr.

Auch Katrin Lehmann aus Cottbus kommentiert: „Nach dem Abriss entstand der heute zur Lieberoser Straße gehörende Platten- bau. In dessen Erdgeschoss war eine Gaststätte, die den Namen ‘Zum Goldenen Stern’ weiterführte. Heute befindet sich darin das ‘Redo XXL’“

Ramiro Lehmann aus Cottbus-Sielow weiß: „Die Brauerei und Gasthof ‘Zum Goldenen Stern’, später (HO)-Gaststätte ‘Goldener Stern’, war eine Institution in Cottbus. Preiswertes und gutes Essen, nettes Personal und eine schöne Gemütlichkeit. Besonders gemütlich war es im Kaminzimmer. Das Haus stand in der Berliner Straße 110, nach der Eingemeindung von Ströbitz wurde es dann die Berliner Straße 144. Den Krieg hat der ‘Stern’ überstanden, die Abrissfreude der DDR leider nicht. Ich bin froh, das ich die Gaststätte noch kennenlernen durfte und erinnere mich gern zurück.“
S. Sachse mailt: „Wer zu spät kommt… – den ‘Stern’ habe ich verpasst, auch den im Flachbau vor dem Plattenbau. Der bestand nicht ewig. Nach der Wende, wohl bis in die frühen 2000er, bewirtete hier ‘Armando’ als ‘Edel-Italiener’ die Cottbuser Mafia. Das endete mit dem GWC-Skandal, diversen Bildwechseln und dem Scheitern eines erhofften Kleinschmidt-Nachfolgers bei Wahlen. Ach, wäre doch der ‘Stern’ geblieben und auch der Antiquitätenladen daneben. Der bildete einst die Ecke zur Logenstraße…“

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