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Cottbus: Turnergruß nur bis 1936

Bilder aus dem alten Cottbus | Von | 17. November 2012

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Karte des Turnvereins Cottbus 1861 – C war richtig

 

Turnergruß nur bis 1936 / Einladung zum Kreisturnfest des TVC 1861
Die Zeichnung bereitete keine großen Schwierigkeiten, auch wenn Renate Brinke im Ausschlussverfahren zur Lösung kommt: „Wir schreiben das Jahr 1914 – ein Jubiläum der Stadtmauer würde einen Ritter oder ähnlichen hochdotierten Menschen zeigen. Wäre es eine Messe der Landwirte hätten wir einen Bauern mit Pferd, eine Bäuerin mit Korngarbe oder ähnliches abgebildet. Da es sich aber um einen für diese Zeit extrem leicht bekleideten jungen Mann handelt, kann die richtige Lösung nur C – ein Kreisturnfest – lauten.“
Auch Ingeborg Karwoth kommt so auf die Lösung, während Georg Müller detaillierter mailt: „Der Fahnen- und Schildträger auf der Werbepostkarte verkörpert Sport, man sieht’s dem jungen Mann so richtig an. Es ist der TV 1861 Cottbus, um den es hier geht. Die Gründung dieses bürgerlichen Turnvereins in Cottbus erfolgte am 15. Mai 1861. Im Mittelpunkt des Vereinslebens stand natürlich das Turnen, und man bemühte Reck und Ringe, das Seitpferd und den Barren; es wurde aber auch gesungen und sich dem Volkstanz gewidmet. Die dargestellte Postkarte verweist übrigens auf das 21. Kreisturnfest im Sommer 1914. ‘Gut Heil’ – das wurde zum Gruß der ‘Turnschwestern’ und ‘-brüder’. Und manchen Abend ging’s dann mit allen im Hotel Kaiseradler oder in der Mühlenstraße bei Beichers hoch, doch gesittet, her.“
Jens Pumpa ergänzt einige Sportarten: „Der TVC 1861
hatte die Spielabteilungen für Faustball und Handball. Zwischen 1914 und 1929 kamen Leichtathletik, Schwimmen, Fechten, Hockey, Schlagball, Trommelball, Skilauf, Wasserfahren (Paddeln) und Tennis hinzu. Übungsstätten waren die Zentralhalle an der Turnstraße, die Turnhallen der Oberreal- und der Augusta-Schule sowie der vereinseigene Sportplatz an der Dresdener Straße/Hermann-Löns-Straße.“
Herbert Ramoth mailt: „‘Gut Heil’ ist der Turngruß nur bis 1936, denn da erfolgte auch dieses Verbot der Nationalsozialisten. 1914 fand in Cottbus das 21. Kreisturnfest statt. Der TVC 1861 schreibt in diesem Zusammenhang Cottbuser Sportgeschichte. Der Verein feierte vorigen Jahr sein 150-jähriges Jubiläum. Nach den Ideen von Turnvater Friedrich Ludwig Jahn und seinem Motto Frisch-Fromm-Fröhlich-Frei gründeten im Mai 1861 sportbegeisterte Cottbuser den Verein. Schon um die vorletzte Jahrhundertwende nahmen Mitglieder erfolgreich an Kreis-, Gau- und Deutschen Turnfesten teil. Die sportlichen Erfolge setzten sich bis heute fort, auch wenn nach den Weltkriegen ein Neubeginn vonnöten war, weil viele Vereinsmitglieder Opfer der barbarischen Kriege wurden. Nach 1945 kam das Ende TVC 1861. Die ehemaligen Vereinsmitglieder organisierten sich in Betriebssportgemeinschaften, zum Beispiel der BSG Lokomotive Cottbus. Die politische Wende machte eine Rückbesinnung auf Traditionen möglich. Am 1. Januar 1992 erfolgte der Zusammenschluss der Turnabteilungen der BSG Lokomotive und der Hochschulsportgemeinschaft zum Turn-Verein Cottbus 1861 e.V.
Mit Sicherheit gehört der TVC zu den ältesten Cottbuser Sportvereinen, der trotz seiner Erfolge nicht unbedingt im Mittelpunkt der Berichterstattung steht, es aber auf jeden Fall verdient hat, gebührend erwähnt und gewürdigt zu werden.“
Michael Kurth teilt gleich noch die Herkunft der Karte mit: „Die habe ich im Angebot eines englischen Online-Shops für alte Postkarten gefunden! Die dort gezeigte Karte wurde am 6.7. 1914 aus Cottbus von einem Turner (mit einer 5 Pfennig-Briefmarke des Deutschen Reichs) an den Turnverein
Jahn in Neukölln geschickt; ‘Liebe Turngenossen…’ Die Originalpostkarte wurde vom damaligen Cottbuser Verlag Otto Enke gedruckt (Enke-Brunnen…).“



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