Cottbus: Schloss Leuthen/ Wintdorf brannte 1969 ab

damals110730_cbDas Schloss von Wintdorf bei Leuthen / Es war mit Wohnungen belegt und brannte im eisigen Winter völlig nieder
Unser Leser Georg Müller hat uns gemailt: „Der diesmalige Rätselpfad führt uns aus dem Cottbuser Süden, von Klein Oßnig, über die Cottbuser Straße bis zum Leuthener Weinberg; hier das besondere Kriegerdenkmal ‘Für unsere gefallenen Helden zur Ehre 1914-1918 – Gewidmet von den Gemeinden Leuthen-Wintdorf’ und gleich nahebei der Friedhof aus den 20er Jahren, u.a. mit der Ruhestätte des Theodor Anton Siegmund Muschwitz. Es geht weiter auf einen Kilometer, vorbei an dem schmucken Backsteinbau der Gemeindekirche bis zur Hauptstraße auf Höhe des Kirchhoff’s Backshop. Auf der Suche nach dem letzten Rest des Schlosses bedarf es jetzt nur noch weniger Meter entlang der Hauptstraße in westlicher Richtung, dann links ab einige Schritte bis zum ehemaligen herrschaftlichen Sitz der von Muschwitz.
Das Schloss brannte 1969 ab und wurde dann 1974 gesprengt, da ein Wiederaufbau zur damaligen Zeit zu kostenaufwendig gewesen wäre; eine fast 400 Jahre alte Geschichte war zu Ende. Ein Mauerrest zeugt noch heute von dem Renaissance-Bauwerk. Nun bemüht sich die Natur schamhaft, das Übriggebliebene zu verdecken, spendet nachdenkliche Stille: damals war’s.“
Edmund Poßack erinnerte sich: „Ich bin mir nicht ganz sicher, doch ich meine, in der Abbildung das alte Gutsschloss in Leuthen (Wintdorf) zu erkennen. Einige Fakten sprechen dafür: es ist sehr gut von Cottbus zu erreichen, zweitens ist es abgerissen und letztlich stimmt, dass es in den 70er Jahren abgebrannt ist – ich glaube es war an einem 20. Dezember.
Ich selbst war damals aktiver Feuerwehrmann und habe den Brand damals mit bekämpft. Ich war seinerzeit Maschinist und damals herrschten Minus 20 Grad. Wir sahen alle aus wie die Eiszapfen. Leid taten mir die Leute, die in diesem Haus wohnten; so kurz vor dem Weihnachtsfest mussten sie in Notquartiere umziehen. Ich werde das Bild nicht vergessen, als wir auf einem offenen Lkw mit unseren Löschgeräten in Leuthen ankamen und die Laterne des Turms wie eine Fackel brennen sahen. Doch so hoch reichte unsere Technik überhaupt nicht. Ich freue mich immer über die historischen Fotos auf der ‘Damals-war’s“-Seite und hoffe, dass ich mit meiner Antwort richtig liege.“
Harro Falkenbach aus Groß Döbern schrieb uns: „Das Foto zeigt das Schloss Wintdorf, nicht Leuthen – ein faszinierender Bau. Es brannte an einem eisigen Winterabend zum Jahresende ab. Die Feuerwehren standen vor dem geschlossenen Leuthener Bahnübergang und man sah die Flammen bereits. Zuvor war in Langenweddingen durch Fehler an der Schranke ein großes Zugunglück gewesen und man nahm es deshalb wohl sehr genau und man wartete an den Schranken eine Ewigkeit. Zudem froren durch die Kälte die Feuerwehranlagen ein und das Gutsschloss brannte sicher auch deshalb völlig ab. Die Ruine stand noch viele Jahre danach.
Später brannte in Leuthen noch eine Stallanlage des VEG (Volkseigenen Gutes) ab. Man witzelte danach, dass durch die Brände die Leuthener Feuerwehr danach ein so großes Feuerwehrgerätehaus bekommen hätte. Schön wäre es ja, wenn der Märkische Bote einmal etwas zur Geschichte von Schloss Leuthen/Wintdorf schreibt.“
Auch Karl-Heinz Schlodder aus Kolkwitz erinnert sich an das Wintdorfer Schloss. „Man nahm es im Vorbeigehen kaum wahr, weil vorn zur Straße zwei Scheunen standen und man es nur durch die Schluppe kurz sah“, erinnert er sich.