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Damal’s wars: Dafür war Cottbus eine Reise wert

Damals war´s | Von | 20. März 2020

Überall in der Niederlausitz schwärmen Leser vom „Sternchen“ mit Umfeld

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Des Rätsels Lösung war bald gefunden: Im „Sternchen“ war eine „Milch-Mocca-Eisbar“ (C)

Ramiro Lehmann vom Schulweg in Cottbus bringt unsere Überlegungen, die zur Auswahl dieses Rätselbildes führten, auf den Punkt. Er schreibt: „Es ist zwar einfach – natürlich Antwort C,  eine Eisbar – weckt aber schöne Erinnerungen.“ Und weiter: „Die Mokka-Milch-Eisbar ‘Kosmos’, genannt ‘Sternchen’, wurde am 7.Oktober 1969, zum 20. Geburtstag der DDR, eröffnet. Chris Doerk und Frank Schöbel waren dabei. Ich kann mich noch an die dunkelroten Schalensessel erinnern, die drehbar waren. Ich war sehr gern dort, auch wenn man  lange anstehen musste, um einen Platz zu bekommen. Meist habe ich dort einen Bananen-Eisbecher gegessen (3,45 DDR-Mark). Es ist eine Schande, dass dieser einmalige Bau dem Verfall und dem Abriss preisgegeben worden ist.“
Renato Harlos vom Heidering in Cottbus schreibt: „Es ist die Mokka-Bar oder auch Stern genannt. Für mich war es ein Wahrzeichen von Cottbus, ich war dort auch öfters Eis essen. Das Gute darin war: Man hatte immer einen Fensterplatz. Dieses Bauwerk hätte heute immer noch die Daseinsberechtigung. Wer war denn für den Abriss verantwortlich? Im Hintergrund links sieht man  das konsument-Warenhaus, heute Horten. Im Gebäude rechts im Hintergrund war der Delikat-Laden.“
Gisela Mallkowsky aus der Langen Straße in Hörlitz mailt: „Dieses ‘Bauwerk’ war meist auch ein Ziel, wenn wir zum Einkaufen ins konsument-Warenhaus nach Cottbus fuhren.“ Knut Noack aus der Straße der Freundschaft in Lauchhammer ging es ähnlich: „Zu sehen ist die Milch-Mocca-Eisbar ‘Kosmos’, 1969 zum 20. Geburtstag der DDR eröffnet. Seit dem Sputnikstart 1957 war das Thema Kosmos in der DDR in aller Munde, deshalb auch der Name. Im Inneren simulierten Kugellampeneinen Sternenhimmel. Die Gäste saßen dunkelroten Schalensesseln aus Hartplastik. 2007 wurde das Gebäude abgerissen. Während meiner Studienzeit von 1977 bis ‘81 haben wir Studenten dort viele  schöne Stunden verbracht, an die man sich gern erinnert.“
Rainer Wollmann aus dem Tannenweg in Kolkwitz-Hänchen schreibt: „Das ehemalige Eiskaffee (Sternchen) war die  Eingangszone zu sieben Pavillons, die sich auf der jetzigen Brache im Stadtzentrum befanden. Die ober-und unterirdischen Einrichtungen wurden bis 1977 fertig. Zwischen den Pavillons konnte man herrlich flanieren und drinnen einkaufen. Im Untergeschoss war eine der modernsten Bowlingbahnen weit und breit. Alles war als architektonisches Meisterwerk erhaltenswert. Man hätte es unter Denkmalschutz stellen sollen, so wäre das Cottbusser Zentrum eines der schönsten geblieben.“
So denken viele Leser, die auch nur kurz schrieben, wie etwa Bernd Hunger aus der Kaltenborner Straße in Guben, Steffen Brähmig aus der Töpferstraße in Senftenberg oder Jochen Kunzmann aus der Karl-Marx-Straße in Großräschen.
Ausführlicher erläutert Jens Pumpa aus der Rostocker Straße: „Neben der Kosmos-Bar gab es eine ausgedehnte Grünfläche, das konsument-Warenhaus und den rechteckigen Springbrunnen unmittelbar vor der Eisbar. Dort amüsierten sich auch die Schlagerstars der Republik. Andreas Holm sowie Frank Schöbel und Ehefrau Chris Doerk tranken ihren Kaffee an der Theke ebenso wie Hauptmann Fuchs (Peter Borgelt) aus dem Polizeiruf 110. Um dem Namen ‘Kosmos’ gerecht zu werden, wurde ein Sternenhimmel durch Kugellampen erzeugt. Es gab eine Milchstraße, Sputniks und Raketen. Die Besucher saßen in drehbaren Schalensesseln. Zum Bedauern vieler Cottbuser wurden diese später durch eine normale Bestuhlung ersetzt. Die Eis-Kreationen hießen ‘Mondnacht’ oder ‘Venus’. Nach 1990 wurde ins Sternchens ein Spielsalon eingebaut, aber in die Instandhaltung nicht mehr investiert.“
„Natürlich sehen wir hier unser ‘Sternchen’, die Mokka-Milch-Eisbar, die am 7. Oktober 1969 eröffnet wurde“, bestätigt auch Klaus Reiter vom Eschenweg in Cottbus. Und er setzt fort: „Das Thema Kosmos war in der DDR beliebt. Die roten Schalensitze waren drehbar, und für Pärchen gab es Zweiersitze, wie Raumkapseln. Entworfen hatten diese sechszackige Hypar-Schalenkonstruktion Herr Streitpart, Herr Pöschel und Herr Wessel. Links sehen  wir das  konsument-Waren-
haus und im Hintergrund die Stadtpromenade 11 und 12. Da fehlt aber noch die Leuchtreklame ‘Cottbus – Zentrum der Kohle- und Energiewirtschaft’. Es war unverantwortlich, das alles abzureißen“
Sebastian Sachs erinnert sich noch „an Bar-Mixer Hans-Jürgen Nickusch und Konditormeister Veith, der im 2. Untergeschoss  das tollste Eis herstellte, mit dem auch das ‘Stadttor’  gegenüber beliefert wurde.“
Vielen Dank allen „Kosmos“-Freunden, gewonnen hat heute Renate Stahl aus Altdöbern.

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Des Rätsels Lösung war bald gefunden: Im „Sternchen“ war eine „Milch-Mocca-Eisbar“ (C)

Weitere Beiträge über das historische Cottbus finden Sie hier!



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